Für ein reibungsloses und bedienerfreundliches Handling einer Regennutzungsanlage ist eine durchdachte Anlagesteuerung unentbehrlich.
Die Steuerung sorgt dafür, dass der Druck in der Leitung konstant bleibt und die Anlage in Zeiten ausbleibender Niederschläge  bedarfsgerecht mit Trinkwasser nachgespeist wird. Weiterhin sollte sie die Pumpe vor Trockenlauf schützen.
Wenn ein Verbraucher geöffnet wird, z.B. Toilettenspülung, sinkt der Druck in der Leitung, wodurch umgehend die Pumpe anspringt und so lange läuft, bis der Druck den ursprünglichen Wert erreicht hat.

Eine Anlagensteuerung sollte also folgende Eigenschaften aufweisen:

 

  • Trockenlaufschutz für die Pumpe
  • Überwachung des Leitungsystems
  • bedarfsgerechte Nachspeisung von Trinkwasser
  • optische Füllstandskontrolle des Tanks

Wenn keine Toilettenspülung und Waschmaschine angeschlossen ist, sondern  das Regenwasser ausschließlich zur  Gartenbewässerung verwendet wird, wird keine Nachspeisung benötigt.

Vereinfacht beschrieben gibt es 2 unterschiedliche Systeme, die sich  vor allem in Punkto "Nachspeisung von Trinkwasser" unterscheiden.

  1. Das klassische System besteht aus aus einer Kreiseltauchpumpe, die sich im Regenwassertank befindet und über ein Druckschlauch an die Steuerzentrale im Haus angeschlossen ist. Die Trinkwassernachspeisung erfolgt über ein eigenes Leerrohr in den Tank hinein. Ein Sensor gibt dabei Meldung  an das Steuergerät, sobald der Mindestwasserstand unterschritten wird. Dann öffnet sich das Magnetventil der Trinkwassernachspeisung, und zwar nur so lange, bis der Mindestwasserstand erreicht ist. So wird immer nur so viel Wasser nachgespeist, wie gerade benötigt wird. Die Steuerzentrale besteht aus einer automatischen Schaltautomatik mit Trockenlaufschutz für die Pumpe, Funktions- und Störungsanzeigen und Nachspeisesteuerung. Eine wichtige Voraussetzung dieses Systems ist die zwingende Anordnung der freien Nachspeiseleitung zwischen Keller und Speicher oberhalb der Rückstauebene, da es sonst bei starken Regenfällen zu einem Rückstau von Kanal- oder Regenwasser in das Gebäude kommen kann
  2. Beim zweiten System ist die Pumpe, die Einspeisung und die Steuerung in einer Baugruppe zusammengefasst, die sich an beliebiger Stelle (am besten im Keller) im Haus befestigen lässt. Das Wasser wird dabei über eine Saugleitung, die am besten steigend vom Tank zum Haus verlegt werden sollte, über die Kompakteinheit zu den jeweiligen Verbrauchern befördert.

Der Vorteil dieses Systems ist:

  • die einfache und schnelle Installation und Inbetriebnahme der Kompakteinheit
  • Weiterhin muß keine Nachspeiseleitung zur Zisterne gelegt werden.
  • Die Kompakteinheit kann auch unterhalb der Rückstauebene angebracht werden, jedoch muß der Notüberlauf in diesem Fall an eine Hebeanlage angeschlossen werden.



Wichtig bei beiden Systemen:
Die Norm DIN 1989 (Regenwassernutzungsanlagen) besagt, dass keine direkte Verbindung zwischen Trinkwasser- und Regenwasserleitungssystem bestehen darf, da es sonst zu einer Verunreinigung des Trinkwassers durch Keime kommen könnte.
Daher muss bei beiden Systemen das Trinkwasser vom Regenwasser durch einen "Freien Auslauf" getrennt werden. Dieser Abstand muß mindestens 2 mal den Zulaufdurchmesser der Trinkwasserleitung betragen, mindestens jedoch 20 mm.
Weiterhin sind Rückschlagventile, Rohrtrenner sowie Rohrunterbrecher zur Trennung nicht zugelassen.

Geschrieben von

CA

Christian (Tischlermeister)

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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