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Der Regenwassertank ist das Kernstück jeder Regennutzungsanlage. Das Regenwasser, das auf die angeschlossenen Dachflächen trifft, wird über einen Filter im Speicher gesammelt und gelagert.

Durch eine beruhigte Zuführung des Regenwassers können sich Schmutzstoffe, die vorher nicht gefiltert werden konnten am Boden des Speichers absetzen (Sedimentation), was zu einer Qualitätsverbesserung des Wassers führt.

Um, z. B. bei starken Regenfällen, ein Überlaufen des Regentanks zu verhindern, muss der Tank mit einem Überlauf ausgestattet sein, der zum Kanal führt oder besser noch zu einem Versickerungssystem. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Überlauf gegen Rückstau, Kanalgase und Tiere gesichert ist.

Bevor man sich für ein Regentank entscheidet, müssen folgende Fragen beantwortet werden:

  1. Welche Dimensionierung muss der Tank haben?
  2. Aus welchem Material soll der Tank bestehen?
  3. Wo soll der Tank stehen?

Bei der richtigen Dimensionierung müssen folgende Punkte beachtet werden.

  • Wieviele Personen leben im Haus?
  • Wie groß ist die Auffangfläche?
  • Wie hoch ist die durchschnittliche Niederschlagsmenge in meinem Gebiet

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Auf der folgenden Karte sind die mittleren jährlichen Niederschläge in mm in Deutschland und Umgebung angegeben.
Wenn sie die Karte vergrößern, können sie den Wert für ihren Standort leicht ermitteln.

Für eine genaue Berechnung der Tankgröße muss  der jährlichen Regenwasserertrag und der jährlichen Regenwasserbedarf ermittelt werden

Der Regenwasserertrag ermittelt sich aus:

Dachfläche in qm² x Niederschlagswert in m(700mm=0,7m) x 0,9 (Dachbeiwert) = Regenertrag

Der Dachbeiwert spiegelt die Verluste durch Verdunstung und Filterung wieder.


Der Regenwasserbedarf ermittelt sich aus :

Anzahl der Personen x 8,8 cbm für Toilettenspülung +
Anzahl der Personen x 4,5
cbm für Waschmaschine und Putzen +
qm² Garten x 0,06
cbm

= Summe Regenwasserbedarf



Die kleiner Zahl der beiden Werte muss nun mit dem Ladebeiwert(0,06) multipliziert werden und ergibt das Volumen des Speichers in cbm.

Der Ladebeiwert ist eine in der Praxis überprüfte Berechnungszahl, die eine gewisse Sicherheitsreserve an Regenwasser im Speicher mit einberechnet und somit zuverlässig zur Berechnung der Speichergröße eingesetzt wird (nach der DIN 1989)

 Hier ein Berechnungsbeispiel:

Regenwasserertrag:
100qm² x 0,7m(für Hamburg) x 0,9 = 63 cbm


Regenwasserbedarf
5 Personen X 8,8 = 44cbm für Toilette
5 x 4,5=22,5 cbm für Waschen
0,06 x 200= 12 cbm für Garten=
insgesamt 78,5 cbm

Der Regenwasserertrag wird als kleinerer Wert mit dem Ladebeiwert(0,06) multipliziert

63 x 0,06 = 3,78 cbm oder 3780 Liter
 

Es sollte nun die nächst größere Tankgröße verwendet werden.

Wichtig: Die Ermittlung der richtigen Tankgröße ist wichtig, damit der Tank möglichst mehrmals im Jahr überläuft(um Schmutzpartikel und Pollen auf der Wasseroberfläche abzuführen)
was bei zu groß dimensionierten Tanks nicht gewährleistet wäre.


Nach der Ermittlung der richtigen Speichergröße muß überlegt werden, wo der Tank plaziert werden soll.
Da der Tank frostsicher eingebaut werden muss, gibt es grundsätzlich 2 Möglichkeiten

  • Einbau in der Erde, dabei ist zu beachten, dass die für die betreffene Region übliche Frostgrenze unterschritten wird(60 bis 100cm Erdüberdeckung)
  • oder als Kellertank im Haus.

Wenn die Möglichkeit besteht, sollte immer ein Erdspeicher verwendet werden, da die Erde als natürliche Klimaanlage dient und kein  Platz im Keller belegt wird.
Natürliche Klimaanlage bedeutet, dass auch im Sommer das Wasser kühl und dunkel gelagert wird und somit sich weder Keime noch Algen entwickeln können.
Sollte doch ein Kellertank gewählt werden, muß unbedingt gewährleistet sein, dass die Rückstauebene (i.d.R. das Straßenniveau) unterhalb des Speicherüberlaufs verläuft, damit ein Rückstau in den Keller ausgeschlossen ist.

Die Speichertanks können aus verschiedenen Materialien bestehen
Üblich sind PE-Tanks aus Kunststoff oder Betonzisternen.
Was die Auswirkungen auf die Qualität des Wassers angeht, so sind beide Arten in gleichem Masse geeignet.
Die PE-Tanks können allerdings im Gegensatz zu den Betonzisternen von Hand transportiert und eingebaut werden, was bei schwer zugänglichen Grundstücken eine erhebliche Erleichterung darstellt.
Die Betonzisternen sind wiederum wesentlich stabiler und erlauben problemlos Überfahrten mit Pkws.(Mit entsprechender Tankabdeckung sind auch PE-Tanks Pkw bzw.sogar LKW-befahrbar)

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Hier nun noch einige Tipps zum Einbau von Regenwassertanks

  • Unabhängig davon, dass ein mindestens 2 Meter tiefes Erdloch schwerlich in Eigenregie zu bewerkstelligen ist, sollte mit dem Einbau des Erdtanks auf jeden Fall eine Fachfirma damit beauftragt werden. Da die Intallation der Technik in der Regel von einer anderen Firma  gemacht wird, sollte der Auftraggeber darauf achten, dass beim Einbau des Tanks auch der Installateur anwesend ist, damit Fehler vermieden werden können.
  • Sollte doch versucht werden in Eigenregie den Tank einzubauen, müssen die Sicherheitsvorschriften für Baugruben eingehalten werden.
  • Ist der Speicher entsprechend der Einbauhinweise des Herstellers eingesetzt, sollte er möglichst schnell bis zu den Anschlüssen verfüllt werden. Dabei muß der Tank vorher nach Einbauanleitung mit Wasser befüllt werden.
  • Ist der Tank verfüllt können gefahrlos die Rohre verlegt werden.

Geschrieben von

CA

Christian (Tischlermeister)

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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