Der Heizkessel ist das Herz der Heizungsanlage und hat sich in seiner technischen Entwicklung in den letzten beiden Jahrzehnten enorm  verbessert. Im Vergleich zu früheren Jahren, als Öl- und Gasheizkessel noch Wirkungsgrade von 60-70% erreichten, erzielen heutige, moderne Kessel Wirkungsgrade von über 90 %. Auch der Schadstoffausstoß konnte massiv reduziert werden. Bei der Auswahl des Kessels sollte zunächst auf die richtige Dimensionierung geachtet werden. Diese ist seit dem 1.4.2004 europaweit in der (DIN)EN 12831 geregelt und vom Fachmann zu berechnen. Ziel dieser Berechnung ist, dass auf der einen Seite der Kassel nicht zu groß ausfällt und somit unnötige Kosten für den Hausherren entstehen, auf der anderen Seite aber gewährleistet ist, dass an den kältesten Tagen im Jahr die Raumtemperatur auf mindestens 20 -24 Grad erwärmt wird, wenn der Kessel unter Dauerlast steht.

Im Prinzip werden 2 Kesseltypen unterschieden. Der Niedrigtemperatur-Kessel(NT-Kessel) und der Brennwertheizkessel. Beide Kesseltypen kommen im Vergleich zu früherer Hochtemperaturkessel mit wesentlich geringeren Kesseltemperaturen aus, da sie durch verbesserte Konstruktion und korrosionssichere Werkstoffe vor Korrosion geschützt sind. Hochtemperaturkessel müssen dauerhaft Wassertemperaturen von ca. 70 Grad erzeugen, damit es nicht zur Kondensation von Wasserdampf und damit zur Korrosion kommt. Man kann sich vorstellen, dass dabei sehr viel Energie verloren geht. 

Niedrigtemperatur- und Brennwertkessel sind hingegen abhängig von der Außentemperatur von ca. 30-70 Grad regelbar. Es wird also nur so viel Energie erzeugt, wie benötigt wird, um die gewünschte Temperatur zu erreichen.

Der Nutzungsgrad beschreibt, wie viel Prozent des eingesetzten Brennstoffs in Wärme umgewandelt wird. Während alte Hochtemperaturkessel Nutzungsgrade zwischen 50-70% erzielen, erreichen NT-kessel bereits Nutzungsgrade von 92-95%. Beim Brennwertheizkessel konnte dieser Wert nochmal gesteigert werden. Er ist eine Weiterentwicklung des NT-Kessels und ist so konstruiert, dass die in den Abgasen enthaltene Wärme genutzt wird. Dabei werden die Abgase abgekühlt und der in den Abgasen enthaltene Wasserdampf kondensiert. Die dabei freiwerdende Kondensationswärme wird dem Heizkreislauf zugeführt. Hierdurch wird der Nutzungsgrad nochmals um ca. 10 % verbessert und es werden Werte von über 100% erreicht. Dies ist möglich, da als Berechnungsgrundlage der Heizwert herangezogen wird, der nur die im Brennstoff steckende Energie, abzüglich der in den Abgasen steckenden Energie, zu Grunde legt.

Da die Abgase herunter gekühlt werden, können sie nicht mehr selbständig den Schornstein verlassen und werden somit mit Hilfe von Ventilatoren an die Außenluft befördert. Dabei ist kein Schornstein mehr von Nöten, sondern es reichen einfache Abgasleitungen aus Edelstahl  oder Kunststoff. Als Folge davon hat der Markt kleine Wandgeräte entwickelt, die in der kleinsten Nische Platz finden. Bei Bedarf können Sie sich hier genauer informieren.

Das freiwerdende  Kondensat ist bei Gaswertbrennkesseln leicht säurehaltig und kann ohne Neutralisation der Kanalisation zugeführt werden. Bei Heizölbrennwertkessel ist das Kondensat erheblich saurer, sodass eine Neutralisation erfolgen muss.

Auch bei Pellets werden mittlerweile Brennwertkessel angeboten.

Geschrieben von

CA

Christian (Tischlermeister)

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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