Vorsorge für möglichen Blackout? Nachfrage nach Powerbanks und Kerzen steigt deutlich

Menschen bereiten sich auf möglichen Blackout vor – deutlich erhöhte Nachfrage von Kerzen und Powerbanks

Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts ist gering, aber nicht gänzlich auszuschließen. Wobei es nicht unbedingt ein Blackout sein muss. Oft reicht schon ein länger dauernder regional begrenzter Stromausfall von mehreren Stunden bis zu zwei oder drei Tagen, der für eine ungemütliche Situation sorgt. Dass die Menschen das Risiko ernst nehmen, zeigt sich in der deutlich erhöhten Nachfrage nach verschiedenen Lichtquellen wie Solarleuchten und Kerzen oder nach alternativen Stromquellen in Form von Generatoren. Vor allem Generatoren sind nur schwer lieferbar.

1. Akute Gefahr eines Blackouts ist gebannt

Die akute Gefahr eines Blackouts ist laut Aussage des größten Übertragungsnetzbetreibers Tennet gebannt. Dies durch die Regierung ergriffenen Maßnahmen leisteten dazu einen genauso wichtigen Beitrag wie die Bevölkerung selbst, die ebenfalls auf den Erfolg von Einsparungen setzte. Hinzu kamen verschiedenste technologisch bedeutende Maßnahmen seitens der Netzbetreiber in Zusammenarbeit mit den Stromversorgern, so Jochen Jung, Manager bei Tennet. Die Summe all dieser Aktivitäten führte zum Erfolg, sodass aus aktueller Sicht eine großflächige Unterbrechung der Stromversorgung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann.

Befeuert durch die Medien und die Nutzer in Social Media dringt diese Botschaft jedoch nicht zuverlässig bis zu allen Bürgern durch und noch immer ist eine sehr hohe Nachfrage nach alternativen Stromquellen wie Generatoren sowie nach verschiedenen Lichtquellen von der Kerze bis zur Solarlampe zu verzeichnen.

2. Hohe Nachfrage bei Generatoren und Powerbanks

Es heißt, jeder Hauseigentümer sollte über eine alternative Stromquelle verfügen, um im Ernstfall die eigene Versorgung sicherzustellen. Dies gilt vor allem für die zumindest teilweise Versorgung der Haustechnik mit elektrischer Energie. Dass viele Menschen diesen Rat ernst nehmen, zeigt die stark angestiegene Nachfrage nach mit Benzin oder Diesel betriebenen Generatoren auf der Plattform idealo. Aber auch sogenannte Solargeneratoren erfreuen sich großer Beliebtheit.

Wobei ein Teil der Nachfrage nicht nur mit dem noch vor Wochen prognostizierten Blackout zu tun hat, sondern auch mit der Nachfrage im Rahmen der humanitären Hilfe für die Ukraine. Statistiken geben eine Nachfrage von bis zu 600 % an. Als Vergleichszeitraum dienten die Monate September bis November der Jahre 2021 und 2022.

Dies gilt ebenfalls für Powerbanks, wobei sich die Nachfrage in diesem Bereich nur etwas mehr als verdoppelte. Der geringste Anstieg in der Nachfrage wurde mit 28 % bei Batterien und Akkus verzeichnet.

3. Batterie- oder akkubetriebene Leuchten besonders begehrt

Die größte Nachfragesteigerung ist laut idealo-Recherche bei batterie- und akkubetriebenen Lampen zu verzeichnen.  Auch hier wurde der Vergleichszeitraum September bis November der Jahre 2021 und 2022 genommen. Das Ergebnis ist mit einem Plus von 2.173 % überwältigend, zeigt aber auch, dass sich die Menschen auf jeden Fall Gedanken über die Folgen eines eventuell länger dauernden Stromausfalls machen.


Bei Betrachtung der gezielten Nachfrage nach Gruppen zeigen sich folgende Ergebnisse.

• Campinglampen + 202 %
• Taschenlampen + 47 %
• Batterielaternen + 2173 %
  

4. Campingkocher als Ersatz für den Elektro-Herd

Dass die Maßnahmen von den Bürgern durchdacht umgesetzt werden, zeigt sich ebenfalls in der deutlich erhöhten Nachfrage an Campingkochern. Hier wurden von September bis November 2022 um 308 % mehr Gaskocher verkauft als im Vergleichszeitraum 2023. Dies spricht dafür, dass sich viele Menschen mit entsprechenden Notvorräten eindeckten und dadurch die persönlichen und die gesellschaftlichen Risiken eines länger andauernden Stromausfalls deutlich reduzieren.

Ebenfalls auffällig ist, dass die Käufer von Campingkochern auf die Leistung und die Qualität der Campingkocher achteten und entsprechend in die Vorsorge investierten.

5. Kerzen und Teelichter ebenfalls sehr gefragt

Ein wichtiges Thema war für die Bürger auf jeden Fall die Versorgung mit Lichtquellen, die unabhängig von jeder Stromversorgung funktionieren. Diesbezüglich sind selbstverständlich Kerzen in allen Varianten die erste Wahl. Die Nachfrage in den Monaten September bis November 2022 war beinahe viermal so hoch als im Vergleichszeitraum für 2021.

Vor allem bei Teelichtern stieg die Nachfrage enorm. Dies liegt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an den stark propagierten Teelichtöfen, die die Nachfrage zusätzlich verstärkte. Diese wurden von vielen Menschen als Wärmequelle für den Tisch auf dem Balkon oder auf der Terrasse nachgebaut.

Für welchen Zweck die verschiedenen Kerzen gekauft wurden, zeigt sich in der detaillierten Aufgliederung nach den verschiedenen Kerzentypen.

• Normale Kerzen inklusive Duftkerzen + 77 %
• Teelichter + 281 %

Gerne wurden auch gemischte Packungen, bestehend aus Teelichtern und Stumpenkerzen, gekauft. Diese verdrängten die in den warmen Monaten sehr beliebten Duftkerzen deutlich vom ersten Platz.

6. Elektroheizungen und Kaminöfen zeigen stark gestiegene Nachfrage

Bereits vor Beginn der Heizsaison stieg die Nachfrage nach Elektroheizungen sowie nach Kaminöfen dramatisch. Beide Heizungstypen waren als vorsorgliche Maßnahme gegen die hohen Gaspreise gedacht. Was jedoch von den Menschen nicht bedacht wurde, war die damit verbundene rasante Steigerung der Holzpreise, die innerhalb weniger Tage auf den drei- bis vierfachen Preis des Vorjahres stiegen.

Während die Nachfrage nach elektrischen Heizkörpern und Heizstrahlern um 348 % stieg, verdreifachte sich die Nachfrage nach Kaminöfen. Durch die starke Nachfrage an Brennholz verteuerte sich allerdings der dafür erforderliche Brennstoff. Unabhängig davon, ob es sich um Kaminholz, Pellets oder Briketts handelte.

7. Trotz massiver Nachfrage keine Engpässe

Vor allem bei Elektro-Heizungen und Kaminöfen konnte bisher kein Engpass festgestellt werden. Allerdings gibt es einen nicht unerheblichen Engpass bei bezahlbarem Brennholz sowie bei Briketts. Alle anderen Produkte wie die verschiedenen Lichtquellen sind immer noch in ausreichend großen Mengen verfügbar. Auch bei Generatoren pendelte sich die Verfügbarkeit wieder auf ein normales Niveau ein.

Was jedoch von vielen Menschen vergessen wird, ist die Vorsorge mit Medikamenten und Verbandsmaterial. Auch hier ist es wichtig, einen gewissen Vorrat in Höhe des Bedarfs von einem Monat anzulegen. Dies gilt vor allem für Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen. Nur so ist sichergestellt, dass zu jeder Zeit alle erforderlichen medizinischen Produkte zuhause sind. Denn nicht immer muss es ein Blackout sein, der den Einkauf erforderlicher Medikamente verhindert. Oft reicht schon eine Erkrankung, durch die eine Person für einen längeren Zeitraum außer Gefecht gesetzt ist. Daher sollte die Hausapotheke in regelmäßigen Intervallen geprüft werden.

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