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Gartenteich anlegen: Grundlagen, Planung, Standort und Bepflanzung

Für viele Gartenenthusiasten stellt er die höchste Kür da und schon die Lehren des Feng Shui preisen die Vorzüge einer offenen Wasseroberfläche auf dem eigenen Grundstück. Der Gartenteich kann bei entsprechender Ausgestaltung Blickfang und charakteristisches Gartenelement in einem sein. Der Fantasie und Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Vor den Lohn haben auch hier die Götter den Schweiß gesetzt. Die folgenden Anleitungen zeigen anschaulich, wie bei der Anlage eines Gartenteiches vorgegangen werden kann.

Inhalt: Gartenteich anlegen

1. Arten des Gartenteichs

Prinzipiell unterscheidet man zwischen Fertigteichen und Folienteichen. Der Fertigteich besteht aus einer speziellen Plastikwanne, die in den Boden versenkt wird. Folienteich meint, dass Sie ein Loch buddeln und dieses mit einer Teichfolie auslegen ...

Ein großer GartenteichDer Fertigteich ...

  • ist schnell gegraben und angelegt,
  • hat fest vorgegebene Formen,
  • besitzt eine begrenzte Tiefe
  • und ist sehr robust, vor allem dauerhaft dicht!

Der Folienteich hingegen ...

  • gibt Ihnen volle Entfaltungsfreiheit,
  • ermöglicht große und ausgeklügelte Teichanlagen,
  • bedarf je nach Größe und Ausgestaltung eines größeren Zeitaufwandes
  • und kann durch einen Riss in der Folie auch mal auslaufen.

Tipp: PVC-Folie eignet sich gut für Böden mit Wurzeln und Steinen.

Neben dieser grundlegenden Unterscheidung nach der Art der Wasserabdichtung nach unten lässt sich ein Teich auch nach Verwendungszweck unterscheiden. Je nach Nutzung ergeben sich Anforderungen an Ausgestaltung und Pflege des Teiches:

1.1. Teich mit Wasserspielen

Der typische Blickfang in der Nähe der Terrasse. Dem findigen Heimwerker sind hier beim Austoben seiner kreativen Ideen keine Grenzen gesetzt. Prächtige Pflanzen, kurvige Wasserstraßen und ausgewählte Steine erfreuen bei jedem Kaffeetrinken im Garten. Für Fische ist dieser Teich nicht geeignet, da diese durch das ständige Plätschern wuschig werden würden.

1.2. Schwimmteich

Wenn Sie über etwas mehr Platz auf dem Grundstück verfügen können Sie den Bau eines Schwimmteiches in Erwägung ziehen. Heutzutage gibt es ausgeklügelte Bepflanzungsmethoden, die eine Reinigung mit Chlor unnötig machen. Stattdessen übernehmen mechanische und biologische Mechanismen diese Aufgabe, z. B. in Form von Pflanzen, Tieren, Biofilmen und Mikroorganismen.

1.3. Fischteich

Die Freude am Koi im eigenen Garten ist weit verbreitet. Viele Menschen erleben innere Ruhe bei der Betrachtung des Dahingleitens der Fische im Wasser. So ein Teich bedarf dann allerdings zumeist eines Reinigungssystems mit Filter und Pumpe und er darf nicht zu heiß werden (Teich kippt, Fische bekommen keine Luft mehr).

1.4. Brauche ich für meinen Teich ein extra Filtersystem oder nicht?

Fische und andere Bewohner des Wassers hinterlassen Kot und Futterüberbleibsel. Das erhöht den Phosphatanteil im Wasser und dessen Stickstoffkonzentration. Algenblüte und Sauerstoffmangel an heißen Tagen ist die Folge.

Wer nicht recht abschätzen kann, ob seine Teichkonstruktion diese Probleme auf natürliche Weise ausfiltert, sollte tendenziell gleich ein Filtersystem einbauen. Denn der nachträgliche Einbau ist aufwendiger. 

Wenn Sie dann feststellen sollten, dass ihr Teich auch ohne Filtersystem zumeist klar bleibt, können Sie dieses ja nur einige Stunden am Tag laufen lassen. Bedenken Sie jedoch, dass ein Teich zu den verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich gefärbt ist. Im Sommer das Wasser meist trüber.

Punkt 2

2. Einen Gartenteich planen

Sie haben eine Idee von der Ausgestaltung des Gartenteiches im Kopf? Wunderbar. Sie können diese Idee nun auf einer Skizze des Gartens auf Umsetzbarkeit prüfen. Vielleicht ist die gegenüberliegende Ecke doch besser geeingnet?

2.1. Der Standort

  • Normalerweise ist der ideale Standort vom Gartenteich in der Nähe der Terrasse, sodass der Teich in Blick- und Hörweite beim Kaffee im Garten liegt. Wenn der Teich in erster Linie den Tieren der Umgebung zugutekommen soll, ist ein abseits des Familientrubels gelegener Platz zu bevorzugen.
  • Der Blätterbefall sollte so gering wie möglich ausfallen. Bei einem Gartenteich unter einer Rieseneiche werden Sie viel Reinigungsarbeit leisten müssen. Immergrüne Gehölze produzieren laufend ein neues Grünkleid, hinzu kommen jahreszeitliche Pollen. Fallen hier zu große Mengen an, wird der Teich übermäßig mit Nährstoffen versorgt.
  • Flachwurzler wie Birke, Bambus oder Essigbaum sollten nicht in der Nähe des Teiches zu finden sein, da deren Wurzeln der Teichfolie gefährlich werden können.
  • Müssen Sie Sicherheitsaspekte wie eine Umzäunung einplanen?
  • Der Teich sollte nicht in einer Mulde liegen, so dass er bei jedem Regen mit Dreckwasser überschwemmt wird.
  • Wenn allerdings das Grundstück abschüssig ist, wirkt es natürlicher, wenn das Gewässer an dessen tiefsten Stelle liegt.
  • Idealerweise hat ein Gartenteich für das Pflanzenwachstum so um die fünf bis sechs Sonnenstunden Licht am (Sommer-)Tage. Durch die Begrenzung auf diesen Zeitraum wird das Algenwachstum nicht unnötig forciert.
  • Wenn möglich, sollte der Teich um die Mittagszeit herum durch möglichst viel Schatten vor der größten Hitze verschont werden. Dies kann durch Bäume, Gebäude oder künstlichen Sonnenschutz z. B. in Form eines Sonnensegels erfolgen.
  • Ist die Teichstelle an einem windigen Ort, kommt dies der Teichwasserqualität zugute.
  • Gibt es in der Nähe einen Stromanschluss?

Wussten Sie schon?

Es gibt auch Miniteiche für den Balkon.

2.2. Von der Form und der Ausdehnung des Gartenteichs

Form und Größe eines Gartenteiches richten sich neben den individuellen Vorlieben und dem Füllstand des Geldbeutels auch nach den Gegebenheiten vor Ort. Ein Gartenteich sollte sich harmonisch in die Umgebung einfügen.

  • Wenn also Wege und Beete geschwungen gestaltet sind, bietet sich auch für den Gartenteich eine gewundene Außenform an.
  • Ein Trend in modernen Gärten ist die klare und reduzierte Form. Hier passen besser regelmäßige Teichformen (Rechteck, Kreis, Elipse) hinein.
  • Die Wirkung eines Teiches steigt normalerweise mit dessen Größe. Je größer, umso ruhiger und majestätischer wirkt der Teich.
  • Je größer der Teich umso leichter kann ein biologisches Gleichgewicht entstehen (wenn diesem nicht durch einen hohen Tierbestand entgegen gewirkt wird).

2.3. Die Teichzonen

Meist finden sich in einem Teich die folgenden Zonen wieder:

  1. Uferzone bzw. Teichrandzone
  2. Feuchtzone
    Wassertiefe bis 15 Zentimeter, mit Uferpflanzen bepflanzt.
  3. Sumpfzone
    Tiefe: 10-40 Zentimeter, mit Sumpf- und Wasserpflanzen bepflanzt.
  4. Flachwasserzone
    Tiefe: 40-50 Zentimeter, hier wurzeln viele Wasserpflanzen gerne, z. B. die Seerosen.
  5. Tiefwasserzone
    Tiefe: 80-120 Zentimeter, auch Sauerstoffspenderzone genannt, da hier Pflanzen wie die Wasserpest wachsen, die den Teich mit Sauerstoff versorgen.

Diese Zonen werden nach Reinigungsbedarf, Bepflanzung und persönlicher Vorliebe gestaltet. Beim Wannenteich sind diese Zonen natürlich vorgegeben.

Tipp: Bei einem Gartenteich mit Folie sollten Sie die Zonen rund 10 Zentimeter tiefer ausgraben, um diese 10 Zentimeter dann wieder mit reinem Sand aufzufüllen. So wird die Folie vor Steinen und Verwurzelung geschützt.

2.4. Verschiedene weitere Faktoren

Beachten Sie die folgenden Faktoren bei der Planung:

  • Fischteiche bedürfen wie gezeigt zumeist eines elektrischen Reinigungssystemes.
  • Sie sollten mindestens drei Zonen unterschiedlicher Tiefe einplanen.

2.5. Wann benötigt ein Gartenteich eine Baugenehmigung?

Die Bestimmungen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Meist wird solch eine Genehmigung für Teichanlagen ab 100 Kubikmeter Wasser und/oder anderthalb Metern Tiefe notwendig.

Viele der oben aufgeführten Faktoren werden im folgenden Video näher erläutert:

Youtube-Video

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Punkt 3

3. Pflanzen im Gartenteich

Gartenerde eignet sich nicht als Grundlage für die Pflanzen der Gartenteiche, da deren Nährstoffgehalt zu hoch ist und damit zur Algenblüte führen kann. Stattdessen empfiehlt sich spezielle Teicherde bzw. eine Mischung aus Teicherde und feinem Kies, die mit einer Schicht Sand plus feinem Kies bedeckt ist.

Stark wuchernde Wasserpflanzen müssen später immer wieder ausgelichtet werden.

Wie oben gesagt unterscheiden wir beim Bepflanzen meist vier Tiefenzonen eines Teiches plus Ufer:

3.1. Uferzone

Am Ufer sind Schachbrettblume, Orchideenprimeln und Wiesenknöterich beliebt.

3.2. Feucht- und Sumpfzone

Die erste Tiefenzone des Teiches, die sogenannte Feuchtzone, ist bis zu 15 cm tief. Etwas tiefer geht es in der Sumpfzone im Bereich 15 bis 50 cm Tiefe. In diesem Bereich kommt die Pflanzenpracht eines Gartenteiches zur Anpflanzung:

  • Pfeilkraut
  • Breitblättriger Rohrkolben
  • Wasserdonst und -minze
  • Bachbunge
  • Fieberklee
  • Rundblättriger Froschlöffel
  • ... und viele weitere.

3.3. Tiefzone

In Wassertiefen unter 50 cm gedeihen Seerosen und die viele kleine Tierchen im Teich. Fische überwintern in Tiefen von über einem Meter. Folgende Unterwasserpflanzen sind ebenfalls beliebt:

  • Tausendblatt
  • Brachsenkraut
  • Dickblättrige Wasserpest

3.4. Wasseroberfläche

An der Oberfläche des Teiches fühlen sich Schwimmpflanzen wie der Schimmfarn, Seerosen oder Wassersalat wohl.

  • Seerosen benötigen viel Raum, um sich zu entfalten und eignen sich daher nur für größere Teiche. Zudem müssen Sie über den Winter ins Warme, wenn ihre Wurzeln nicht 80 Zentimeter unter die Wasseroberfläche reichen.
  • Alle Schwimmblattpflanzen halten mit ihren großen Blättern das Wasser im Sommer auf natürliche Weise kühl.

Wie Sie einen erfolgsversprechenden Pflanzplan für Ihren Gartenteich anlegen zeigt das folgende Video:

Youtube-Video

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3.5. Algen im Gartenteich

Ungebremstes Algenwachstum befällt vornehmlich sonnenreiche Teiche mit kalkhaltigem Wasser. Schatten, Schnecken und Schwimmblattpflanzen bekämpfen diese Übel. Unterwasserpflanzen wie Hornkraut und Wasserpest pumpen Sauerstoff ins Wasser. Humus und Pflanzenerde sollten im Teich tabu sein, damit die Algen nicht zu viele Nährstoffe erhalten.

Punkt 4

4. Gartenteich anlegen – Schritt für Schritt

Eine grundlegende Einführung in die Teichanlage bietet das folgende Video.

Länge: 10 Minuten

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Video-Anleitung: Teich mit Folie

Länge: 9 Minuten

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Video-Anleitung: Wannenteich anlegen

Länge: 5 Minuten

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5. Inspirationen zum Gartenteich

In den folgenden Videos finden sich viele Inspirationen für den eigenen Gartenteich. Starten wir einer weiteren grundlegenden Anleitung:

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Teichanlage mit Wasserspiel:

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Bau eines Bachlaufes:

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Darf es etwas größer sein? Die Anlage eines Naturteiches:

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6. Ergänzung oder Frage von dir?

Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?

Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

 

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7. Thematisch passend dazu

Ein Brunnen im GartenAn heißen Tagen wünscht sich fast jeder ein wenig Abkühlung. Wer keinen Platz für einen großen Pool hat, sollte auf einen kleinen Brunnen setzen. Egal ob drinnen oder draußen. Dieser Brunnen macht überall eine gute Figur.

Folgende Dinge werden benötigt:

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7.1. Teichpumpe solar – was ist beim Kauf oder Selberbau zu beachten?

Eine Teichpumpe erfüllt mehrere Zwecke. Zum einen hält Sie einen gewissen Sauerstoffgehalt im Wasser des Teiches aufrecht. Dies dient der Gesunderhaltung von Teichfauna und -flora. Vor allem die unteren Wasserschichten sollten durch die Pumpe umgewälzt werden.

Zum anderen erfreuen die Fontänen der Pumpe unser Auge und Ohr.

Da Teiche oft in sonnigen Lagen zu finden sind, bietet sich als Stromversorgung der Teichpumpe eine Solarzelle geradezu auf. Durch die Fortschritte der vergangenen 20 Jahre bei den Solarmodulen habe diese einen hohen Grad der Reife erreicht.

Dennoch gilt es beim Kauf  oder Selberbau einer Solar-Teichpumpe auf einige Punkte zu achten. Wir sagen, welche das sind.

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7.2. Teichfolie reparieren – undichte Teichfolie abdichten

Zuerst traut man seinen Augen nicht: War der Wasserstand nicht gestern höher? Aber die Sonne scheint doch gar nicht so stark... Nach einigen Wochen wird es zur Gewissheit: Der Teich verliert Wasser. Nun kommt man nicht mehr dran vorbei: Die Leckage muss identifiziert und eine Lösung für den Wasserverlust gefunden werden. Oft ist es aber einfacher, als man denkt.

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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