Samen Anzucht Tipps & Anleitung (auch für den Sommer!)

Der Sommer ist endlich da und zeigt sich in seiner vollen Pracht. Für Gärtner und Gärtnerinnen bedeutet das Halbzeit und die frei gewordenen Beete sind nach der hoffentlich erfolgreichen Ernte der Frühjahrsaussaat wieder frei. Das Anziehen von Gemüse und Kräutern im eigenen Garten hat viele Vorteile. Sehr geringe Kosten, ein riesiges Angebot an verschiedenen Sorten sowie die gute Gewissheit, zu wissen, woher die Ernte kommt.

Diese Tipps sollte man bei der Samen Anzucht beherzigen ► was wann aussäen? ► Standort ► Temperatur ► Keimzeit ► typische Fehler ► welche Pflanzen eignen sich noch zur Aussaat im Sommer?

Samen Anzucht

Inhalt: Samen Anzucht Tipps & Anleitung

Punkt 1

1. Samen-Anzucht wann? Praxistipps für die Aussaat

Die Anzucht von Samen ist kein Hexenwerk. Sofern die Grundlagen stimmen, können auch Gemüseanfänger schnell auf eine erfolgreiche Ernte freuen.

Generell sollte bei der Auswahl des Saatguts (Samenfest) und des Substrats auf eine hohe Qualität geachtet werden.

Weiterhin ist der richtige Zeitpunkt des Anziehens sowie ein geeigneter Standort zu wählen.

Zudem ist es einfach zu erkennen, ob es einer Pflanze gut geht oder nicht, Mangelerscheinungen, die etwa bei falschem Gießen auftreten können, werden durch eindeutige Signale der Pflanze kenntlich.

Zunächst müssen also die Grundlagen beachtet werden. Neben dem Aussaat-Kalender müssen immer auch die individuellen Witterungsverhältnisse in der jeweiligen Region berücksichtigt werden. Auf den Samentütchen finden sich in der Regel alle Angaben bezüglich des Zeitpunkts der Aussaat und der optimalen Keimtemperatur.

Die besten Resultate werden erzielt, wenn diese Angaben genau befolgt und für möglichst optimale Bedingungen sorgt.

Das Vorziehen der Samen ermöglicht nicht nur eine bestmögliche Umgebung für die Samen und Keimlinge, sondern schützt vor allem auch vor einem frühen Schädlingsbefall, bei welchem junge Pflanzen kaum eine Überlebenschance hätten.

Wann was pflanzen? Unsere Übersicht in folgendem Artikel:

Beitrag: Wann was im Garten pflanzen?

Wann Garten bepflanzen? Welche Pflanze wann in die Erde gehört

Den eigenen Garten bepflanzen – wann und was am besten? Gerade als Anfänger im eigenen Garten kann man sich sehr schwertun, wenn es um die Gartenpflege, bzw. das Anpflanzen von Gemüse, Obst, Kräutern oder Blumen geht. Denn es ist beileibe nicht einfach, das Einpflanzen richtig zu bewerkstelligen. Ebenso spielt beim Einpflanzen mitunter auch das passende Wetter eine Rolle, damit das Eingepflanzte tatsächlich zu einer Pflanze wird.

Der nachfolgende, kleine Ratgeber will daher die wichtigsten Fragen rund um die Pflanzenzucht, bzw. das korrekte Einpflanzen klären und damit einen Leitfaden – auch für Anfänger – an die Hand geben.

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Punkt 2

2. Standort, Temperatur, Keimzeit

Der Standort spielt eine große Rolle für die Keimung von Samen, es gibt nur ganz wenige Sorten, welche bis zur Keimung in kompletter Dunkelheit stehen sollten. Generell sollte es zwar warm und hell sein, allerdings auch nicht zu sonnig, wodurch das Substrat schnell austrocknen würde.

Die Temperatur sollte zudem weitestgehend konstant gehalten werden. Hier lohnt es sich unter Umständen mehrere Standorte auszuprobieren, um die jeweils empfohlene Keimtemperatur einhalten zu können.

Was machst du bereits in deinem Garten?

 

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Die bisherigen Stimmen:

Natürlich düngen. 31 Stimmen
Insektennahrung anpflanzen. 26 Stimmen
Wasser sparen. 25 Stimmen
Blumenerde ohne Torf verwenden. 24 Stimmen
Ich lasse Laub (stellenweise) für Igel und Co. liegen. 24 Stimmen
Wasser für Insekten bereitstellen. 23 Stimmen
Ein Heim für Insekten gebaut. 20 Stimmen
Ich lasse Teilflächen verwildern. 20 Stimmen

Punkt 3

3. Vom Säen zum Aussetzen

Nach dem Säen der Samen muss das Substrat zunächst einmal leicht angegossen werden. So werden die Samen umspült und sitzen fest im Substrat.

Wichtig ist es dann, erst einmal mit dem zweiten Gießen zu warten. Erst wenn die Substratoberfläche wieder trocken ist, kann nachgegossen werden. Samen vertragen zwar prinzipiell auch etwas zu viel Wasser, Keimlinge hingegen reagieren oft negativ auf eine Überwässerung.

Es lohnt sich von Anfang an auf das richtige Gießverhalten zu achten. Die Schwere des Substratballens oder des Anzuchttopfes ist neben der Feuchtigkeit der Substratoberfläche ein weiterer Indikator für die Notwendigkeit des Gießens. Mit der Zeit entwickelt sich ein intuitives Gefühl für den Wasserbedarf der Keimlinge und Jungpflanzen.

Sobald die Keimlinge ihre ersten richtigen Blätter gebildet haben kann bei Bedarf etwas Flüssigdünger verwendet werden, um das Wachstum der jungen Pflanzen anzuregen.

Beitrag: Natürlichen Öko-Dünger selber herstellen

Natürlichen Dünger herstellen: Deine DIY-Lösung für gesunde Pflanzen

Pflanzen lieben Nährstoffe genauso wie wir unser Lieblingsessen. Damit Dein Garten von März bis in den goldenen Oktober prächtig gedeiht, sind regelmäßige Düngergaben das A und O. Chemie muss dabei nicht sein! Setze auf die Power von Hausmitteln und zaubere Dir Deinen eigenen Bio-Dünger. So hältst Du nicht nur Deinen Garten, sondern auch die Umwelt fit. Hier erfährst Du, wie es geht und was Du beachten solltest.

Erfahre alles Wissenswerte über ► organische Dünger, auf ► was man achten sollte und erhalten ► einfache Anleitungen zum ► Selbermachen.

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Wenn das Substrat schließlich gut durchwurzelt ist, können die Pflanzen im Garten ausgesetzt werden. Dabei sollte nicht vergessen werden, die Aussaaten mit Datum und Namen zu beschriften. Insbesondere dann, wenn mehrere Sorten gepflanzt werden lässt sich so ein besserer Überblick behalten und Verwechslungen werden ausgeschlossen.

Punkt 4

4. Erdtopfpressen statt Anzuchttöpfe nutzen

Die meisten Gemüsesorten, Salate und Feldkräuter benötigen nur 8 bis 14 Tage zum Keimen. Sehr gut dafür geeignet sind sogenannte Erdtopfpressen. Mit einer solchen manuellen Presse lassen sich aus beliebigem Substrat kompakte Substratblöcke herstellen, die mit ihrem Format von 4 x 4 x 5 cm ideale Bedingungen für Sämlinge und Keimlinge schaffen.

Ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Anzuchttöpfen aus Plastik besteht darin, dass die jungen Pflanzen beim späteren Umtopfen keinen Stress erleiden und nicht beschädigt werden können. Der Substratballen wird, sobald die ersten feinen Wurzeln aus ihm herauswachsen einfach in einen größeren Topf oder gleich in das Beet gesetzt. Zudem wird durch den Substratballen auch für eine bessere Belüftung der Erde gesorgt, was dem Pflanzenwachstum generell förderlich ist.

Es empfiehlt sich zudem, immer nur drei Samen in einen Substratballen zu säen. So können im Verlauf des Wachstums die zwei schwächeren entfernt werden, um so den kräftigsten später tatsächlich auszusetzen.

So erhält man bei Bedarf ein ganzes Beet voller gesunder, kräftiger Jungpflanzen.  

Punkt 5

5. Welche Sorten lassen sich Hochsommer noch vorziehen?

Viele Sorten lassen sich nicht mehr im Hochsommer vorziehen, da sie zu lange bräuchten um zu wachsen, und somit nicht vor dem frostigen Winter fertig würden. Dennoch lassen sie sich als vorgezogene Jungpflanzen aussetzen, vor allem Brokkoli, Kohlrabi oder Grün- und Rosenkohl können jetzt eingesetzt werden, um sie dann im späten Herbst zu ernten. Teilweise werden jetzt auch noch Jungpflanzen in vielen Gartencentern angeboten, vielleicht eine Option für diejenigen, welche die Aussaat im Frühjahr verpasst haben. 

Prinzipiell eigenen sich für die Monate Juli und August vor allem die schnell wachsenden Gemüsesorten zum Vorziehen und solche, die bis in den späten Herbst geerntet werden können. Auch sind die heißesten Wochen im Jahr ideal um Salate und Spinat, da sie nun anders als im Frühjahr nicht mehr dazu neigen, schnell in die Höhe zu schießen, also ein übermäßig starkes Längenwachstum aufweisen. In der Gärtnersprache nennt man dieses Phänomen auch Geilwuchs und sollte möglichst vermieden werden, da die Jungpflanzen so im schlimmsten Fall abknicken können. Folgende Aussaaten eignen sich besonders gut für die Sommermonate. 

  • Buschbohnen
  • Chinakohl
  • Echte Kamille
  • Endivie
  • Erbsen
  • Grünkohl
  • Kohlrabi
  • Kräuter (Petersilie, Dill, Kresse, Basilikum)
  • Löffelkraut
  • Mangold
  • Pak Choi
  • Rauke
  • Rucola
  • Salate (Feldsalat, Asiasalat, Pflücksalat, Eisbergsalat, Römersalat)
  • Spinat
  • Winterpostelein

Rote Bete. Möhren, Radieschen, Pastinaken, Rettich und generell alle Sorten die unterirdisch wachsen hingegen sollten nicht vorgezogen werden, da sonst eine hohe Gefahr besteht, dass die zarten Wurzeln beim Umsetzen verletzt werden und die Pflanzen so nicht erwünschte Verwachsungen bilden oder gar eingehen können. Selbstverständlich lassen sich auch viele Blumen noch im Sommer anziehen, beispielsweise Bartnelke, Färberkamille, Goldlack, Stiefmütterchen oder Vergissmeinnicht.

Wer die frei gewordenen Beete im Garten jetzt noch einmal für die zweite Halbzeit bestücken, und noch vor dem Winter die zweite Ernte einfahren möchte, hat jetzt die optimalen Voraussetzungen für eine gelungene Samenanzucht.

Punkt 6

6. Video: Diese Fehler bei der Anzucht vermeiden

Länge: 10 Minuten

Youtube-Video

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Punkt 7

7. Weiterlesen

Nachhaltigkeit – Tipps zum Umweltschutz im Garten

Für viele ist das Gärtnern ein umweltfreundliches Hobby, doch häufig hat das mit Nachhaltigkeit wenig zu tun: Plastiktöpfe, mineralische Dünger und sogar Blumenerde sind oftmals nicht besonders nachhaltig und schaden langfristig sogar unserer Umwelt. Hier erhalten Hobby-Gärtner viele Tipps für einen umweltfreundlichen Garten. Mit Videoanleitungen zur jeweiligen Empfehlung.

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Gemüse anbauen im Gewächshaus – das ganze Jahr bepflanzen

Die Bedeutung gesunder Ernährung ist unbestritten. Viele Menschen möchten ihr Gemüse deshalb selbst anbauen. Im eigenen Gewächshaus (es bietet viele Vorteile) können Salate, Tomaten, Kräuter und viele weitere Gemüsesorten früher gesät und länger geerntet werden. Wir listen auf, wann welche Pflanze im Gewächshaus gesät, gepflanzt und geerntet werden kann.

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Mythos Hochbeet: Wie sollte ich es befüllen und was dabei beachten?

Ein eigener Garten ist schon eine tolle Sache – insbesondere dann, wenn er nicht nur schön und gepflegt aussieht, sondern zudem auch frische Zutaten für einen leckeren Sommersalat liefert. Nun könnte man jedoch denken, dass ein solcher Nutzgarten viel Arbeit macht und jedes Jahr aufs Neue umständlich und schweißtreibend beackert werden muss. Doch weit gefehlt. Dank dem praktischen Hochbeet hält sich der Aufwand in Grenzen, sofern man es von Anfang an richtig angeht. Doch wie befüllt man ein Hochbeet eigentlich? Und worauf sollte man noch achten, damit die nächste Ernte ein voller Erfolg wird?

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Kräuterbeet anlegen / selber bauen: Tipps und Empfehlungen

Kräuter sind für die Menschheit schon seit Ewigkeiten von wichtiger Bedeutung. Es ist momentan ein echter Trend, sich ein Beet mit frischen Kräutern zu bestücken und sein Essen mit diesen zu verfeinern. Um sich den Ernte- und Bepflanzungsvorgang zu vereinfachen, werden immer mehr Hochbeete angelegt und mit den würzigen Gewächsen bepflanzt. Hierzu eignen sich Pflanzkübel mit ausreichend Fläche zum Einsetzen der Pflanzen und geeigneter Höhe. Mit den richtigen Maßen erhält man ein schönes Element für den Garten mit hohem Nutzen.

Aber auch Leute in der Stadt sehnen sich nach frischem Grün. Auch hierfür gibt es viele tolle Ideen, um die Kräuter geschmackvoll anzupflanzen. Es ist wie ein Ausbruch aus dem turbulenten Leben, hinein in einen Hauch von Idylle. Der Balkon ist der Rückzugsort, an dem sich die Zeit langsamer zu drehen scheint. Mit dem richtigen Kräuterensemble ist er um ein geschmackvolles Detail reicher. Die folgenden Punkte sollten Sie bei der Anlage beachten.

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Wann Garten bepflanzen? Welche Pflanze wann in die Erde gehört

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Der nachfolgende, kleine Ratgeber will daher die wichtigsten Fragen rund um die Pflanzenzucht, bzw. das korrekte Einpflanzen klären und damit einen Leitfaden – auch für Anfänger – an die Hand geben.

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Gartengeräte - was braucht man? So bist du rundherum ausgestattet

Der Garten ist für viele Menschen der Ort, an den man sich nach einem stressigen Alltag gerne zurückzieht. Der Ort, an dem man abschalten und die Seele baumeln lassen kann und der Ort, der leider auch gepflegt werden muss. Dazu gehört es nicht nur, die Pflanzen vor allem im Sommer jeden Abend zu gießen. Der Garten muss auch sauber und ordentlich gehalten werden. Damit all das einfacher wird und man nicht die ganze Freizeit damit verbringt, Laub wegzumachen, Unkraut zu zupfen und Hecken penibel mit der Heckenschere zu kürzen, gibt es ganz unterschiedliche Gartengeräte, welche das Leben der Gartenbesitzer deutlich vereinfachen.

Wir erläutern Gartengeräte, die sinnvoll sind und die man wirklich braucht.

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