Holzhaus: Vor- und Nachteile, Vorgaben

Holzhäuser erfreuen sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Haus aus Holz, da dieses Baumaterial zahlreiche Vorteile bietet. Doch beim Bau von Holzhäusern gibt es spezifische Vorgaben und Einschränkungen zu beachten. Insbesondere in Bezug auf den Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz und die Auswahl der spezifischen Holzbaustoffe gelten in Deutschland diverse Normen und Vorschriften, die beachtet werden müssen.

In diesem Artikel werden die wichtigsten Aspekte beim Bau von Holzhäusern in Deutschland beleuchtet. Es wird aufgezeigt, welche Vorgaben es zu beachten gilt und welche Vor- und Nachteile Holzhäuser bieten.

Holzhaus Rohbau

Inhalt: Holzhaus: Vor- & Nachteile

1. Arten von Holzhäusern

Man unterscheidet die folgenden Bautypen:

  • Vollholzhaus oder Blockhaus
    Das Blockhaus ist ein Haus, welches aus übereinander gestapelten Baumstämmen oder Balken erbaut wird. Zur Abdichtung der Zwischenräume wird oft Schafwolle verwendet. Insbesondere die Ausarbeitung der Ecken des Hauses erkennt man die Eigenart des jeweils ausführenden Betriebes. Die Stämme sind oft unbehauen, aber vor Verarbeitung geschält und gegen Verwitterung imprägniert.
  • Holzständerbauweise
    Die moderne Holzständerbauweise besteht darin, dass im Zimmereibetrieb ein Fachwerk aus Latten und versteifenden Platten erstellt wird, welches oft gleich im Betrieb mit Wärmedämmung versehen wird. Diese Fertigteile können dann auf der Baustelle in geringer Zeit zusammengefügt werden.
  • Holztafelbau
    Der Holztafelbau ist eng verwandt mit dem Holzrahmenbau und wird oft im Fertighausbereich angewendet. Wie der Name schon sagt, wird bei dieser Bauweise das Haus aus Holztafeln zusammengesetzt. Diese bestehen aus Rippen aus Holz, die mit Holz- oder Rigipsplatten zu Platten zusammengesetzt werden. Ganze Wände entstehen so in der Fabrik, die dann nur noch zur Baustelle transportiert und dort zusammengesetzt werden müssen. Oft wird in der Fabrik schon die Wärmedämmung vorgenommen, Fenster und Türen eingesetzt und die Installation von Sanitär und Elektro vorbereitet.

2. Vorgaben für den Bau von Holzhäusern in Deutschland

Grundlegend gilt Holz als gleichwertiger Baustoff zu anderen Hausbaumaterialien, wie Beton oder Ziegeln. Beim Bau von Holzhäusern in Deutschland müssen allerdings einige Vorgaben und Normen beachtet werden. In Bezug auf Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz und die Auswahl der Baustoffe gibt es spezifische Anforderungen, die einzuhalten sind:

  • Brandschutz ist einer der wichtigsten Aspekte beim Bau von Holzhäusern. Da Holz leicht entflammbar ist, müssen Brandschutzvorschriften eingehalten werden. Hierzu gehören etwa der ergänzende Einsatz von nicht brennbaren Baustoffen für tragende Konstruktionen und Brandschutzbeschichtungen für Holzbauteile. Speziell für öffentliche Gebäude müssen auch Vorgaben für Flucht- und Rettungswege sowie für die Brandmeldeanlage erfüllt werden.
  • Schallschutz ist ein weiterer wichtiger Faktor. Da Holz als Baumaterial schalltechnisch weniger dicht ist als andere Materialien, müssen hier besondere Maßnahmen ergriffen werden. Dies kann durch den Einsatz von Schallschutzfenstern und -türen, aber auch durch besondere Wandkonstruktionen mit Schallabsorptionsmaterialien erfolgen.
  • Wärmeschutz ist ebenfalls von hoher Bedeutung, um ein energieeffizientes und behagliches Wohnklima zu schaffen. Hier gelten spezifische Vorschriften für den Wärmeschutz von Gebäuden, die auch für Holzhäuser einzuhalten sind. Hierzu gehören Anforderungen an den Wärmeschutz von Außenwänden, Fenstern und Türen sowie an die Luftdichtheit des Gebäudes.
  • Auch bei der Auswahl des Holzes gibt es Vorgaben, die beim Bau von Holzhäusern in Deutschland beachtet werden müssen. So müssen unter anderem Holzbauteile aus zertifiziertem Bauholz bestehen und es dürfen nur zugelassene Holzschutzmittel eingesetzt werden.

Es ist also wichtig, sich vor dem Bau eines Holzhauses über die spezifischen Vorgaben und Normen in Deutschland zu informieren und diese bei der Planung und Umsetzung zu berücksichtigen. Eine gute Informationsquelle ist beispielsweise ein Zimmermann in der Nähe, der bei der Planung und Umsetzung eines Holzhauses helfen kann und sich mit jeglichen Vorgaben auskennt.

3. Vorteile und Nachteile von Holz als Baustoff für Häuser

Holzhäuser bieten sowohl Vor- als auch Nachteile gegenüber Häusern aus anderen Materialien. Interessenten sollten daher beide miteinander abgleichen, um herauszufinden, ob und in welchem Umfang sich Holz als Baustoff für ihr Haus lohnt.

3.1. Vorteile

  • Einer der wichtigsten Vorteile ist die Nachhaltigkeit. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und somit wesentlich ressourcenschonender als andere Baumaterialien. Zudem ist die Produktion von Holzbauteilen energie- und emissionsarm.
  • Außerdem bieten Holzhäuser ein gesundes Wohnklima. Holz reguliert auf natürliche Weise die Luftfeuchtigkeit und trägt somit zu einem angenehmen Raumklima bei. Auch die Holzoberflächen sorgen für ein angenehmes Raumklima und haben eine beruhigende Wirkung auf den Menschen.
  • Ein weiterer Vorteil ist die hohe Energieeffizienz von Holzhäusern. Aufgrund der guten Dämmfähigkeit von Holzbauteilen kann der Energiebedarf für Heizung und Kühlung reduziert werden. Obendrein ermöglicht die Verwendung von Holz als Baumaterial eine schnelle Bauweise, was auch zu Einsparungen bei den Baukosten führen kann.
  • Holzhäuser bieten auch eine hohe Flexibilität in Bezug auf Design und Größe. Da Holz ein sehr formbares Material ist, lassen sich auch ungewöhnliche architektonische Formen und Gebäudegrößen realisieren.

Zusammenfassend bieten Holzhäuser also zahlreiche Vorteile wie Nachhaltigkeit, gesundes Wohnklima, Energieeffizienz und Flexibilität bei der Gestaltung. Wegen Vorteile wie dieser erreicht Holz als Baustoff auch international eine immer höhere Beliebtheit.

3.2. Nachteile

  • Einer der wichtigsten Nachteile ist der höhere Kostenfaktor im Vergleich zu anderen Baumaterialien. Die Herstellung von Holzbauteilen ist aufwändiger und teurer als bei manchen Alternativen. Zudem können auch die Wartungskosten höher ausfallen, da Holz regelmäßig gepflegt und behandelt werden muss.
  • Ein weiterer Nachteil sind die bauphysikalischen Herausforderungen beim Bau von Holzhäusern. So muss z. B. auf die Vermeidung von Feuchte- und Schimmelbildung geachtet werden, was durch die Verwendung von dampfdichten Folien und anderen Baustoffen erreicht werden kann. Auch muss bei der Planung des Gebäudes auf eine ausreichende Lüftung geachtet werden.

Je nach Ausführung können durch Holzhäuser also höhere Kosten für den Bau entstehen und bei der Umsetzung müssen besondere Vorgaben beachtet werden, damit das Haus langlebig und stabil bleibt.

3.3. Eignet sich Holz als Baustoff für das eigene Haus?

In einigen Regionen Deutschlands gibt es noch Vorbehalte gegenüber Holzhäusern, da diese oft als weniger stabil und sicher angesehen werden als Häuser aus Stein oder Beton. Wie bei den anderen Nachteilen von Holz als Baustoff gilt allerdings, dass die Stärke dieser Auswirkungen stark von der Umsetzung des Baus abhängen.

➔    Ein erfahrener Betrieb für den Holzbau kennt die Herausforderungen und Vorgaben an Holzhäuser. Sie kennen daher die geeigneten Bauweisen und Pflege für außen und innen, die das Haus stabil und langlebig machen.

In manchen Umgebungen eignen sich Holzhäuser allerdings weniger als in anderen. Hier sollte entweder auf ein anderes Material, Materialkombinationen oder besonders gute, schützende Maßnahmen zurückgegriffen werden.

➔    Zu diesen Standorten zählen beispielsweise Hochwassergebiete oder Gebiete in der Nähe von Salzwasser, da Wasser und Salz Holz stark angreifen können.

Wie sehr und in welcher Ausführung sich das Holzhaus an einem spezifischen Standort für den geplanten Gebrauch eignet, erfahren individuelle Personen am besten in der Beratung durch Fachbetriebe für den Holzbau.

4. Fazit

Der Bau von Holzhäusern wird hierzulande aufgrund zahlreicher Vorteile immer beliebter. Allerdings gibt es dabei auch spezifische Vorgaben und Normen zu beachten – insbesondere in Bezug auf Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz und die genaue Auswahl der Baustoffe. Es ist daher wichtig, sich vor dem Bau eines Holzhauses über diese Vorgaben zu informieren und sich von Fachbetrieben für den Holzbau beraten zu lassen.

Die Vorzüge von Holzhäusern sind ihre Nachhaltigkeit, das gesunde Wohnklima, die hohe Energieeffizienz und die Flexibilität in Bezug auf Design und Größe. Allerdings gibt es auch Nachteile wie den höheren Kostenfaktor und bauphysikalische Herausforderungen, die bei der Entscheidung für ein Holzhaus berücksichtigt werden müssen.

Letztendlich hängt die Eignung von Holz als Baustoff für das eigene Haus von vielen Faktoren ab, wie dem Standort, den klimatischen Bedingungen und den persönlichen Vorlieben. Eine individuelle Beratung durch Fachbetriebe für den Holzbau kann dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

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