Heizung wird nicht warm – woran kann es liegen und was kann ich selber tun?

Es ist Winter, spät am Freitagnachmittag, draußen herrscht wegen neuer Minusrekorde eine klirrende Kälte. Zu Hause angekommen, wird mit einer wohlig warmen Wohnung gerechnet. Doch die Temperatur in der Wohnung ist nicht viel angenehmer als die Temperatur vor der Haustür.

Meist macht die Heizung in den unpassendsten Momenten schlapp und der Leidensdruck ist hoch. Ziel muss es sein, das Problem mit der Heizung so schnell wie möglich zu lösen. Denn je kälter es draußen ist, desto schneller kühlt auch die Wohnung aus. Die folgenden Tipps und Tricks können Abhilfe schaffen, damit sich der teure Notdienst vermeiden lässt.

Inhalt: Heizung wird nicht warm

Punkt 1

1. Ursachenforschung

Die Heizung läuft, aber der Heizkörper bleibt klirrend kalt. Bevor das Smartphone gezückt und der Fachmann angerufen wird, lohnt es sich, auf eigene Faust nach der Ursache zu forschen. Denn auch wenn das Problem schlimmstenfalls nicht selbst behoben werden kann, geben die gewonnenen Erkenntnisse dem Techniker wichtige Anhaltspunkte.

Bei den angestellten Nachforschungen ist es wichtig, im Auge zu behalten, das nicht jedes Problem im Alleingang gelöst werden kann. Zwar kann heutzutage jeder alles Notwendige zur Reparatur selber im Internet bestellen. Aber das Thema Heizkörper ist komplex und erfordert in schwerwiegenden Fällen das notwendige Know-How und Spezialwerkzeug, das der Laie nicht im Haus hat. Deshalb sollten die eigenen Fertigkeiten nicht überschätzt werden. Bei technischen Problemen mit dem Heizsystem muss der Fachmann kontaktiert werden.

Zurück zur Ursachenforschung. Wie genau verhält sich die Heizung?

  • Wird sie nur oben warm, bleibt aber im unteren Bereich kalt?
  • Oder befindet sich der komplette Heizkörper im Winterschlaf?
  • Werden die Rohre, die zu der Heizung führen, warm?
  • Sind einzelne Elemente der Heizung offenkundig beschädigt?

Es ist sinnvoll, nicht nur das eine Heizelement zu prüfen, sondern sämtliche Heizkörper in der Wohnung einzuschalten und zu sehen, ob die anderen ebenfalls nicht funktionieren. Nach einer ersten Bestandsaufnahme lässt sich sagen, wie sich das Heizungsproblem äußert. Die Situation somit eingeschätzt und erste Maßnahmen ergriffen werden. Die folgenden Tipps helfen dabei, die Problematik in Eigenregie zu lösen.

Punkt 2

2. Tipps und Tricks, um die Heizung wieder in Gang zu bringen

2.1. 1. Die Heizung entlüften

Wird die Heizung oben warm, bleibt unten jedoch kalt, hat sich Luft im Heizkörper angesammelt. Diese angestaute Luft stört den Wärmeaustausch. Um das Problem zu beheben, muss sie entlüftet werden. Wie genau es zu diesem Problem kommt und wie es behoben werden kann, ist in dem * Artikel zur Heizkörper-Entlüftung detailliert beschrieben.

Wie Sie einen Heizkörper entlüften | Kurzanleitung & Video

Für ein reibungsloses Funktionieren muss sich das Wasser in der Heizung gleichmäßig verteilen können. Wenn Luft in das Heizsystem gelangt, werden die Heizkörper nicht mehr gleichmäßig warm und komische Geräusche kommen aus den Wärmebringern. Das Entlüften ist dann die Lösung und auch schnell gemacht.

Länge: 4 Minuten

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2.2. 2. Das Thermostatventil überprüfen

Das Thermostatventil rutscht hin und wieder in den Heizkörper. Ist das der Fall, reagiert es nicht mehr auf die Bewegung am Thermostat. Um dieses Problem zu beheben, muss der Einstellkopf abgenommen werden. Unter dem Einstellkopf befindet sich die Überwurfmutter; diese lässt sich mithilfe einer Rohrzange lösen.

Darunter kommt das Thermostatventil zum Vorschein. Die Ventilspindel sollte fünf Millimeter herausragen und bei leichtem Druck auf das Ventil reagieren. Ist die Spindel das Problem, kann sie vorsichtig mit einer Zange an die gewünschte Position gezogen werden. In manchen Fällen klemmt aber auch das Ventil selbst. Durch ein vorsichtiges Klopfen mit dem Hammer rastet es erneut richtig ein. Ist das Problem behoben, können Thermostat und zugehöriger Unterbau wieder angebracht werden. Damit sollte die Heizung einsatzbereit sein.

Video: So prüfst du das Thermostatventil

Länge: 6 Minuten

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2.3. 3. Falsche Einstellungen korrigieren

Nach einem längeren Stromausfall kann es vorkommen, dass die Heizung nur noch lauwarm wird. In diesem Fall lohnt es sich, die Einstellungen zu überprüfen. Eventuell stimmt die Uhrzeit nicht mehr, wodurch die Heizung sich tagsüber im Nachtmodus befindet und so auf niedriger Stufe läuft. Es ist auch möglich, dass die Heizung noch im Sommermodus betrieben wird. In diesem Modus ist die Heizkraft runterreguliert, sodass sie höchstens lauwarm werden kann. Durch die Umstellung von Sommer- auf Wintermodus lässt sich das Problem schnell aus der Welt schaffen.

Es ist aber auch möglich, dass die Heizung generell falsch eingestellt ist. Statt im Heizmodus befindet sie sich beispielsweise lediglich im Modus zur Wassererwärmung. Auch diese Einstellung kann schnell und einfach behoben werden, sodass die Heizung wieder mit gewohnter Kapazität heizen kann.

Welche Heiztechnik ist momentan dein Favorit?

Welche der Heizvarianten würdest du zur Zeit bei einer notwendigen Erneuerung der Heizung wählen?

 

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Die bisherigen Stimmen:

Gasheizung 242 Stimmen
Wärmepumpenheizung 186 Stimmen
Ölheizung 73 Stimmen
Pelletheizung 59 Stimmen
Andere Variante 38 Stimmen
Stromheizung 21 Stimmen

2.4. 4. Der Heizkesseldruck passt nicht

Ursache für eine kalte Heizung kann auch der Wasserdruck im Heizkessel sein. Der Druck sollte zwischen 1,5 und 2,0 Bar liegen. Ob er richtig ist, zeigt die grüne Markierung auf dem Manometer am Heizkessel. Befindet sich der Zeiger außerhalb des grünen Bereichs, muss der Wasserstand reguliert werden. Bei zu niedrigem Druck wird Wasser nachgefüllt. Bei zu hohem Druck wird vorsichtig etwas Wasser abgelassen.

2.5. 5. Der Brennstoff ist ausgegangen

Wird die Heizung mit Brennstoff betrieben, kann die Ursache in einem leeren Öl- oder Gastank liegen. Der Füllstand sollte überprüft und gegebenenfalls nachgefüllt werden. Wird Stadtgas bezogen, sollte hingegen geprüft werden, ob das Absperrventil geöffnet ist.

2.6. 6. Heizungswasser fehlt

Bei zu wenig Heizungswasser ist der Anlagendruck zu niedrig. Das Wärmesystem kann nicht mehr einwandfrei funktionieren. Um das Problem zu lösen, wird Wasser direkt an der Heizung nachgefüllt.

2.7. 7. Die Heizung hat keinen Strom

Vermutlich hat in diesem Fall der Notschalter die Stromzufuhr unterbrochen. Deshalb sollte der Notschalter im Heizungskeller kontrolliert werden. Diesen erneut betätigen und die Anlage hochfahren.

Punkt 3

3. Bitte teilnehmen: Woran lag es bei dir?

Warum wurde deine Heizung nicht warm?

Hast du das Problem lösen können? Bitte teile uns kurz mit, woran es lag. Das hilft anderen, schneller ihr Problem einer kaltbleibenden Heizung zu beheben. Vielen Dank!

 

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Punkt 4

4. Notdienst als letzte Instanz

Wenn alles nicht hilft, sollte der Fachmann eingeschaltet werden. Am besten erfolgt das in Rücksprache mit dem Vermieter. Schaltet sich der Heizkessel von selbst ab oder ist die Umwälzpumpe defekt, können diese Probleme nicht selbst behoben werden, da notwendiges Know-How und Werkzeug fehlen. Die selbst unternommenen Untersuchungen werden dem Fachmann weiterhelfen, sodass er gezielt nach dem eigentlichen Problem suchen kann.

Punkt 5

5. Fazit

Eine kalte Heizung im Winter ist ein absolutes No-Go. Es besteht Handlungsbedarf. Am besten, bevor die Wohnung komplett auskühlt und der Aufenthalt in den eigenen vier Wänden unerträglich wird.

Die Ursachen einer nicht voll funktionsfähigen Heizung können vielfältig sein. Einige können ohne einen Fachmann behoben werden, sodass die Heizung schnell und kostengünstig wieder in Betrieb genommen werden kann. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen das Problem nicht selbst behoben werden kann. Nämlich dann, wenn ein ernsthafter Defekt vorliegt. Unter solchen Umständen muss ein Fachmann hinzugezogen werden. Wegen der anfallenden Kosten sollte diese Option jedoch erst in Betracht gezogen werden, wenn die eigenen Möglichkeiten erschöpft sind.

Punkt 5

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