Wann Wärmepumpe sinnvoll und wann nicht? Der Überblick

Wenn es um zukunftsfähiges und nachhaltiges Heizen geht, stolpert man immer wieder über die Wärmepumpe. Doch für wen lohnt sich der Einbau wirklich? In welchen Fällen ist eher davon abzuraten? Und wie sieht es mit staatlichen Förderungen, Kosten und der tatsächlichen Ökobilanz aus?

Wir erklären in diesem Artikel, wie eine Wärmepumpe funktioniert, unter welchen Umständen der Einbau sinnvoll ist und was es sonst noch zu beachten gilt. Mit Rechner zur Amortisation!

Die Hitze aus der Erde

Inhalt: Wann Wärmepumpe sinnvoll

Kurz zusammengefasst: Wann Wärmepumpe sinnvoll?

Eine Wärmepumpe lohnt sich in der Regel nur, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

  • Guter Wärmeschutz an den Außenwänden und Heizkörper mit großen Flächen (bzw. Fußbodenheizung) im geplanten Einbauort
  • Hohe Jahresarbeitszahl (größer als 3)
  • Erfüllt die Voraussetzungen für staatliche Förderung

Nutze gerne unseren Rechner zur Amortisation der Wärmepumpe.

Damit die Wärmepumpe auch tatsächlich nachhaltig ist, sollte sie Ökostrom beziehen und ein klimafreundliches Kältemittel nutzen. Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.

Gesetzliche Änderungen zur Heizung in 2024

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) (umgangssprachlich Heizungsgesetz) ist verabschiedet und ist am 1. Januar 2024 in Kraft getreten. Ziel ist es, dass Heizungen künftig mit einem Anteil von mindestens 65 Prozent Erneuerbarer Energie betrieben werden. Zu Beginn gilt dies aber erst einmal nur für Neubaugebiete.

Welche Heizung darf ab 2024 in Bestandsgebäude noch eingebaut werden?

Bei Bestandsgebäuden und Neubauten außerhalb von Neubaugebieten sollen die Kommunen zuerst darlegen, wie die Lage vor Ort (z. B. Fernwärmenetze oder Gasnetze für Biogas oder Wasserstoff) aussehen wird. Kommunen müssen eine sogenannte Wärmeplanung vorlegen. Die Fristen hierfür lautet 30.6.2026 (Städte mit mehr als 100.000 Einwohner, ansonsten 30.6.2028).

Wenn diese Wärmeplanung in deiner Kommune vorliegt und deine Heizung soll ausgetauscht werden, dann muss die neue Heizung mit 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Dies kann durch Einbau einer Wärmepumpe erfolgen, durch Anschluss an ein Wärmenetz, eine Biomasse-Heizung, eine Stromdirektheizung (nur in sehr gut gedämmten Häusern empfehlenswert) oder eine Hybridheizung aus verschiedenen Heizarten, die diese 65 Prozent "Erneuerbare" erfüllt. Auch eine Gas- oder Ölheizung, die mindestens zu 65 Prozent mit Wasserstoff oder Biomethan heizt, wäre erlaubt. 

Wie weiß der Staat, dass ich diese 65-%-Quote erfülle? Ein Energieberater oder eine ähnlich bevollmächtigte Person muss dies rechnerisch nachweisen.

In Kommunen ohne Wärmeplanung darf zunächst auch in 2024 noch eine klassische Gas- oder Ölheizung eingebaut werden. Aber vor dem Einbau ist eine Beratung verpflichtend. Und: ab 2029 muss ein steigender Mindestanteil "erneuerbar" sein (z. B. Wasserstoff).

Ab 2044 soll dann ein Betriebsverbot für Heizungen mit fossilen Brennstoffen in Kraft treten.

Dies sind die Hauptinhalte des GEG ab 2024, daneben gibt es noch viele kleinere Regelungen für Spezialfälle und Übergangszeiten.

Konkrete Förderungen

Um nachhaltige Heizsysteme wie die Wärmepumpe zu fördern, will der Staat dies mit großzügigen Förderungen begleiten.

Für Heizungserneuerungen gibt es von der KfW Zuschüsse und einen Ergänzungskredit, von der BAFA kommen Zuschüsse für die Errichtung, den Umbau und die Erweiterung von Gebäudenetzen hinzu.

  • Es gibt eine Grundförderung von 30 % je Modernisierung für alle in der BEG EM genannten Heizungstechniken.
  • Hinzu kommt ein "Klimageschwindigkeitsbonus" in Höhe von 20 % bis zum 31.12.2028.
  • Für Menschen mit zu versteuernden Einkommen von bis zu 40.000 Euro werden weitere 30 Prozent der Investitionskosten übernommen. Wenn die bestehende Heizung bis 2028 ausgetauscht wird, sollen zusätzliche 20 Prozent (zeitlich begrenzt sogar 25 %) gefördert werden. Als "Deckel" wurde eine Maximalförderung von 75 Prozent der Gesamtkosten beschlossen. 
  • Bei Wärmepumpen kommt ein Effizienzbonus von 5 % hinzu.
  • Aber die maximale Höhe ist begrenzt: Die "förderfähigen" Investitionskosten für einen Heizungstausch werden auf 30.000 Euro gedeckelt, d. h. die maximale Fördersumme (beim maximalen Fördersatz von 70 %) beträgt 23.500 Euro.

Daneben gibt es viele weitere Förderungen für Sanierungsmaßnahmen. Auch zinsverbilligte Kredite für den Heizungstausch werden angeboten.

Vor dem Hintergrund, dass Wärmepumpenhersteller gerade ihre Produktion massiv ausweiten und die Zahl der Wohnungsneubauten zurückgeht, raten manche dazu, mit dem Einbau einer Wärmepumpe noch 1–2 Jahre zu warten. Ähnlich wie bei Photovoltaik kann bei Beruhigung des Marktes eine Preissenkung bei Wärmepumpen erfolgen. Durch den verringerten Neubau stehen andererseits schon jetzt mehr Handwerker zur Verfügung.

Video: Förderung für Heizung und Sanierung (KfW und BAFA) ab 2024

Länge: 7 Minuten

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Video: Welche Heizung darf man 2024 noch verwenden?

Länge: 15 Minuten

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Video: Vergleich Wärmepumpe vs. Gasheizung ab 2024

Länge: 12 Minuten

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1. Funktionsweise einer Wärmepumpe

Das Heizen per Wärmepumpe läuft anders ab als mit Gas oder Öl. Eine Wärmepumpe funktioniert im Prinzip wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt, die Wärme wird nicht aus dem Inneren des Kühlschranks entzogen, sondern die Wärme wird dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft entzogen. Dann wird diese Wärme über einen Wärmetauscher gesteigert und an den Heizkreislauf weitergegeben.

Um die relativ niedrigen Temperaturen auf ein höheres Temperaturniveau anzuheben wird eine Flüssigkeit (das Kältemittel) eingesetzt, die die zugeführte Wärme aus der Luft, Erdreich oder Wasser aufnimmt und schon bei diesen relativ geringen Temperaturen (ca. 10 °C) anfängt zu sieden und zu verdampfen. Dieser Dampf wird durch einen Kompressor verdichtet, wodurch die Temperatur ansteigt und über einen Wärmetauscher an das Heizsystem abgegeben wird.

Die Wärmepumpe im Video erklärt

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Wärmepumpen nutzen außerdem je nach System unterschiedliche Energiequellen. Neben Luft und Grundwasser wird auch Energie aus dem Erdreich bezogen. Möchtest du die drei Arten im Einzelnen besser verstehen, kannst du die folgende Plus-Box anklicken: 

Die unterschiedlichen Systeme im Vergleich

1.1. a) Luft-Wasser Wärmepumpe

Hierbei wird die Wärme aus der Umgebungsluft über Ventilatoren gewonnen. Da in der Heizperiode die Lufttemperatur oft deutlich unter 0 °C liegt, werden zusätzliche Wärmeerzeuger benötigt. Dies sind meist Heizstäbe, die über Strom betrieben werden. Abhängig von der Effizienz des Systems können dann hohe Stromkosten entstehen.

Kosten: 15.000 - 20.000 €

1.2. b) Sole-Wasser Wärmepumpe

erdkollektor

Diese Art der Wärmepumpe entzieht dem Erdreich die benötigte Wärme, z. B. über sogenannte Erdsonden. Da die Temperaturen im Erdreich relativ konstant sind, ist die Wärmegewinnung über die Erde höher als über die Außenluft. Allerdings sind diese Anlagen teurer in der Anschaffung.

Kosten: 18.000 - 25.000 €

Bei richtiger Dimensionierung, fachgerechter Montage und guter allgemeiner Dämmung des Hauses  kommen Erdwärmeheizungen ohne zusätzlichen Wärmeerzeuger aus. Ist das Grundstück groß genug (ca. das doppelte der zu beheizten Fläche) können Flächenkollektoren verwendet werden, die unterhalb der Frostschutzgrenze (ca. 1 bis 1,5 Meter) verlaufen. Alternativ kann eine Erdsonde in eine Tiefenbohrung eingebracht werden, ca. 40-100 Meter tief. Eine weitere Möglichkeit ergeben Spiral- oder Grabenkollektoren, die vertikal und horizontal in Gräben eingebracht werden und weniger Platz benötigen als Flächenkollektoren.

1.3. c) Wasser-Wasser Wärmepumpe

wasser-waermepumpe

Wasser-Wasser Wärmepumpen beziehen ihre Wärme aus dem Grundwasser, das ganzjährig eine relativ konstante Temperatur von ca. 8-10 °C aufweist.

Kosten: 20.000 - 50.000 €

Es sind zwei Schächte erforderlich. Da mit dem Grundwasser in Berührung gekommen wird, ist in der Regel diese Anlage genehmigungspflichtig. Weiterhin sollte vorher eine Wasseranalyse auf Beschaffenheit und Ergiebigkeit durchgeführt werden. Ist z. B. zu viel Eisen und Mangan im Grundwasser, kann dies schädlich für das Heizsystem sein.

Eine übersichtliche Darstellung dazu, welches Wärmepumpensystem wann Sinn macht, findest du weiter unten.

2. Wann ist eine Wärmepumpe sinnvoll?

Ob sich eine Wärmepumpe lohnt und wann sie keinen Sinn macht, hängt von verschiedenen Kriterien ab, die individuell gewichtet werden können:

  • Wärmeschutz und Heizkörper im geplanten Einbauort 
  • Effizienz der Arbeitsweise 
  • Wirtschaftlichkeit (v. a. Fördermöglichkeiten)
  • Ökobilanz 

Eine gute Wärmepumpe zeichnet sich dementsprechend besonders durch folgende Eigenschaften aus:

  • Guter Wärmeschutz und großer Heizkörper (z. B. Fußbodenheizung) im geplanten Einbauort
  • Hohes Jahresarbeitszahl
  • Erfüllt die Voraussetzungen für staatliche Förderung
  • Nutzt Ökostrom und ein klimafreundliches Kältemittel

Im Folgenden werden die einzelnen Kriterien & Eigenschaften genauer erläutert, so dass du einschätzen kannst, ob sich eine Wärmepumpe für dich lohnt:

3. Welche häuslichen Voraussetzungen sind wichtig für eine Wärmepumpe?

Wärmepumpen funktionieren besonders gut in Neubauten, die über einen guten Wärmeschutz verfügen, also eine hochwertige Dämmung und moderne Fenster. Doch welche Fenster sind die Besten?

Außerdem sollte das Haus über einen großen Heizkörper verfügen, beispielsweise eine Flächenheizung in Form einer Fußbodenheizung oder Wandheizung.

Welche Vorlauftemperatur benötige ich?

Wärmepumpen arbeiten besonders effizient, wenn die Heizungsanlage mit niedrigen Vorlauftemperaturen das Haus mollig warm bekommt. Alte, schlecht gedämmte Häuser brauchen oftmals Vorlauftemperaturen von 70 °C, hier arbeitet momentan eine konventionelle Heizung kostengünstiger. Gut gedämmte Neubauten kommen gut mit 35 °C Vorlauftemperatur klar. Aber auch bei einer Vorlauftemperatur von 55 °C heizen Wärmepumpen in der Regel hinreichend effizient.

Wie viel Grad brauche ich? Am besten testen! Einfach die Temperatur der bestehenden Heizanlage runterregeln, zum Beispiel auf 50 oder 55 °C. Wird es damit auch an kalten Tagen noch hinreichend warm? Dann wäre das ein gutes Zeichen für den Einbau einer Wärmepumpe.

Darüber hinaus bedarf es einiger infrastruktureller Voraussetzungen, z. B. die Möglichkeit zu bohren, wenn eine solche Art der Wärmepumpe geplant ist. Oder einen Aufstellort für den Lüfter bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe.  Deswegen sind tendenziell eher Häuser für Wärmepumpen geeignet und Eigentumswohnungen weniger.

Sind Aspekte wie die gute Wärmedämmung nicht gegeben, z. B. in einem Altbau, gibt es selbstverständlich die Möglichkeit, die Immobilie zu sanieren. Die Fassade kann nachträglich gedämmt werden, Fenster und Heizkörper können ausgetauscht werden oder es kann als Alternative zur Wärmepumpe eine Hybridheizung eingebaut werden, die an kälteren Tagen auf konventionelle Heiztechniken setzt und den Rest des Jahres auf die Wärmepumpe, wodurch die Heizkosten im Rahmen gehalten werden können. Darüber hinaus gibt es natürlich weitere Alternativen zum Heizen mit Wärmepumpe.

Eine Wärmepumpe kann also auch im Altbau sinnvoll sein, sofern dieser ausreichend saniert wird. In schlecht gedämmten Altbauten mit Heizkörpern, die eine hohe Vorlauftemperatur benötigen, kann eine Wärmepumpen-Heizung jedoch meist kaum wirtschaftlich betrieben werden. Ein Beispiel zeigt dieser kurze Film:

Youtube-Video

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Man erkennt: Bei dieser Anlage werden an kalten Tagen zu hohe Heizkosten erreicht, so dass die Gesamtbilanz über den Winter nach unten kippt.

Luft-Wärmepumpe: Auch für den Winter sinnvoll?

Häufig hört man von der angeblichen Erfahrung, dass besonders Luft-Wärmepumpen im Winter bei hohen Minusgraden nicht ausreichend heizen könnten. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, da Luft-Wärmepumpen selbst bei minus 20 Grad noch technisch dazu in der Lage sind, ausreichend Wärme zu liefern. Allerdings sind das Verhältnis von eingesetztem Strom zu herausgeholter Wärme bei niedrigen Temperaturen dann immer weiter in Richtung 1, was das Heizen mit der Wärmepumpe bei hohen Strompreisen zu einem teuren Unterfangen macht. Damit die Stromkosten nicht in zu hohe Höhen schnellen, ist es hilfreich, die Leistung der Pumpe und die Heizlast des Hauses richtig aufeinander abzustimmen. Neben der Dämmung der Immobilie, natürlich.

4. Effizienz von Wärmepumpen: Je höher, desto besser

Bei einer Wärmepumpe ist darauf zu achten, dass die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) besonders hoch ist. Sie gibt Auskunft über die Effizienz der Pumpe, d. h. wie viel Einheiten Wärme mit der eingesetzten Energie im Jahresschnitt gewonnen werden. Oder einfacher formuliert: Das Verhältnis zwischen abgegebener Heizwärme und aufgenommener elektrischer Energie. Eine JAZ von beispielsweise vier meint, dass das Vierfache des eingesetzten Stromes in Wärmeleistung ans Haus abgegeben wird, also aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme erzeugt hat.

Ab einer Jahresarbeitszahl von 3 gilt eine Wärmepumpe aktuell in Deutschland als effizient. In Ländern mit billigem Strompreis ist solch eine Effizienz nicht notwendig, damit eine Wärmepumpe sinnvoll ist.

Beachtet werden sollte jedoch auch, dass die vom Hersteller angegebene JAZ meist unter Laborbedingungen gemessen wurde und in der Realität in der Regel etwas kleiner ausfällt. Um sicherzugehen, sollte also eine Pumpe mit einer JAZ über 3 gewählt werden. 

Grundwasserwärmepumpen erzielen übrigens im Durchschnitt die größte Jahresarbeitszahl, an zweiter Stelle folgt die Erdwärmepumpe und an Platz 3 die Luftwärmepumpe.  

Welche Heiztechnik ist momentan dein Favorit?

Welche der Heizvarianten würdest du zur Zeit bei einer notwendigen Erneuerung der Heizung wählen?

 

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Die bisherigen Stimmen:

Gasheizung 242 Stimmen
Wärmepumpenheizung 186 Stimmen
Ölheizung 73 Stimmen
Pelletheizung 59 Stimmen
Andere Variante 38 Stimmen
Stromheizung 21 Stimmen

5. Wirtschaftlichkeit & Fördermöglichkeiten für eine Wärmepumpe

Sanierungsmaßnahmen im Eigenheim können ins Geld gehen. Da tut es gut, sich von staatlicher Stelle ein wenig unter die Arme greifen zu lassen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Einbau einer Wärmepumpe durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) finanziell unterstützt werden.

5.1. Fördervoraussetzungen

Die jeweils aktuellen Voraussetzungen können unter anderem beim Bundesverband Wärmepumpe nachgelesen werden. Dazu zählt beispielsweise, dass die Raumheizung mit der Warmwasserbereitung kombiniert ist – mit Ausnahme von Gebäuden, die nicht als Wohnräume genutzt werden. Hier gelten andere Regeln.

5.2. Förderhöhen

Gerade bei der Förderung von Wärmepumpen kann man von einem "Förderdschungel" sprechen. Genaue Zahlen für das Geld vom Staat erhältst du, wenn du die konkreten Voraussetzungen bei dir mit einem Energieberater oder einem Berater der Verbraucherzentralen durchgehst.

Beitrag: Bauförderung Hausbau

geld immobilie holz tg 564

Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und Sanierung einer Bestandsimmobilie: Übersicht bundesweite und regionale Fördermöglichkeiten

Programme, Hilfstools, Auflistungen, bundesweit und regional.

Die Bauförderung ist stark dezentralisiert - auf den Bauherren mag so manche (positive!) Überraschung warten, wenn er alle Programme ermittelt.

Hier weiterlesen

Das GEG (Gebäudeenergiegesetz)

Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden

Das Gebäudeenergiegesetz GEG trat am 1. November 2020 in Kraft. Das bisherige Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die bisherige Energieeinsparverordnung (EnEV) und das bisherige Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) treten mit dem Inkrafttreten des GEG außer Kraft. Das GEG fasst diese zusammen. Mit Inkrafttreten der letzten Änderungen zum 1.1.2024 wird das Gesetz auch gerne kurz Heizungsgesetz genannt. Dies wird dem Umfang des Gesetzes aber nicht gerecht, weil es viele weitere Bereiche regelt.

Ziel des GEG ist ein möglichst sparsamer Einsatz von Energie in Gebäuden, um einen wesentleichen Beitrag zum Erreichen der bundesdeutschen Klimaschutzziele zu leisten. Zusätzlich soll die Nutzung erneuerbarer Energien zur Erzeugung von Wärme, Kälte und Strom für den Betrieb der Gebäude gefördert werden.

Wie das bisherige Energieeinsparrecht für Gebäude enthält das neue GEG Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden, die Pflicht zur Erstellung von Energieausweisen sowie an den Einsatz erneuerbarer Energien in Immobilien. Die wichtigsten Punkte im Überblick:

GEG-Anforderungen an Neubauten

  • Niedrigstenergie-Gebäudestandard
    Der Niedrigstenergie-Gebäudestandard wird in § 10 ähnlich wie früher geregelt. Ein neu gebautes Gebäude muss den auf den Niedrigstenergiestandard.  erfüllen. Der Neubau nur noch das 0,55-fache der Energie für Heizung, Warmwasseraufbereitung, Lüftung und Kühlung eines vergleichbaren Referenzgebäudes verbrauchen. Energieverluste beim Heizen und Kühlen dürfen einen bestimmten Wert nicht überschreiten. Der maximale Wärmeverlust ist im Gesetz vorgegeben. Diese Werte werden laufend geprüft und ggf. verändert.
  • Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien
    Nach § 23 Abs. 1 darf aus erneuerbaren Energien gebäudenah erzeugter Strom beim Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes abgezogen werden, wenn er unmittelbar nach Erzeugung oder nach vorübergehender Speicherung im Gebäude selbst genutzt wird. Die Höhe des Abzugs bei Wohngebäuden regelt § 23 Abs. 2. Es ergeben sich Unterschiede, je nachdem, ob ein Stromspeicher zum Einsatz kommt oder nicht. Der Abzug beträgt höchstens 30 bzw. 45 %.

Neue Heizungen

Ab 1. Januar 2024 neu eingebaute Heizungsanlagen müssen in Neubaugebieten mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden. In allen anderen Immobilien dann, wenn die zugehörige Kommune eine verbindliche kommunale Wärmeplanung beschlossen hat. Die 65.%-Anforderung gilt bei folgenden Heizungsarten als erfüllt:

  • Wärmepumpenheizungen
  • Fernwärmeanschluss
  • Elektrogebäudeheizung 
  • Solarthermie
  • Biomasse-Heizung (z.B. Hackschnitzelheizung) oder Betrieb mit grünem oder blauem Wasserstoff
  • Wärmepumpen-Hybridheizung (Wärmepumpe in Kombination mit einer Gas-, Biomasse- oder Flüssigbrennstofffeuerung)
  • Solarthermie-Hybridheizung

GEG-Anforderungen an Bestandsgebäude

Die energetische Qualität bestehender Gebäude darf bei Renovierung oder Sanierung nicht verschlechtert werden (§ 46). Die oberste Geschossdecke muss gedämmt werden (§ 47). Wenn Außenbauteile verändert oder erneuert werden (z. B. Fenster oder der Putz einer Außenwand), müssen dabei die in Anlage 7 genannten jeweiligen Mindeststandards hinsichtlich des Wärmedurchgangskoeffizienten zur Anwendung kommen (§ 48).

Regelungen zu Heizungs- und Kühlungsanlagen

Für Gas- und Ölheizungen in Bestandsgebäuden gibt es Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen. Diese hängen auch von der Entwicklung der kommunalen Wärmeplanung ab.

Nach dem GEG sollen ab dem 1. Januar 2026 in Bestandsgebäuden neue Heizungen, die mit Öl oder festem fossilem Brennstoff betrieben werden, nur dann noch zu Einsatz kommen dürfen, wenn der Heizbedarf anteilig auch durch erneuerbare Energien abgedeckt wird (§ 72 Abs. 4). Ausnahme: Wenn Erdgas und Fernwärme nicht zur Verfügung stehen und die Nutzung erneuerbarer Energien nicht möglich ist oder zu einer unbilligen Härte führt.

Heizkessel, die weder Niedertemperaturheizung oder Brennwertkessel sind, dürfen maximal 30 Jahre lang betrieben und müssen dann ausgetauscht werden.  Wer als Eigentümer ein Ein- oder Zweifamilienhaus seit dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt, ist von der Austauschpflicht befreit.

Energieausweise (§§ 79–88)

§ 85 legt fest, welche Angaben im Energieausweis enthalten sein müssen, hier gibt es keine großen Veränderungen zu früher.
Bei Verkauf oder Vermietung gibt es eine Vorlagepflicht des Energieausweises für Verkäufer, Vermieter und Immobilienmakler (§ 80).
Beim Verkauf eines Ein- oder Zweifamilienhauses muss der Käufer ein informatorisches Beratungsgespräch zum Energieausweis mit einer nach § 88 ausstellungsberechtigten Person führen, soweit dies unentgeltlich angeboten wird.

Hast du eine Frage zum Gebäudeenergiegesetz oder willst du auf eine Regelung hinweisen?

 

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Gesetzliche Vorschriften für Fenster

Seit dem 1. November 2020 gilt das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020). Für alle Renovierungen und Sanierungen seit dem 1.11.2020 (Sanierungsstart) müssen die Mindestanforderungen des GEG erfüllt werden. Vorher galt die Energieeinsparverordnung 2014 (EnEV 2014). Die Mindestanforderungen an Fenster sind in beiden Gesetzen gleich. Sie lauten:

  • Der höchstzulässige U-Wert der Verglasung (Ug-Wert) liegt laut EnEV 2014 bei 1,1 W/(m2K). Ausnahmen gelten z. B., wenn aus technischen Gründen kein dickeres Glas verbaut werden kann.
  • Werden Fenster komplett getauscht, so liegt der Uw-Wert wie im Neubau bei 1,3 W/(m2K).
  • Für neue Dachfenster darf der U-Wert maximal 1,4 (W/m²K) betragen.
Wichtig: Diese Mindestanforderungen genügen vielen Förderprogrammen nicht. In der Regel werden Fenster nur mit einem maximalen U-Wert von 0,95 W/m²K (Dachfenster 1,0 W/m²K) gefördert.

Das komplette Gesetz im Internet: http://www.gesetze-im-internet.de/geg/

Doch nicht nur durch den Staat werden die Wärmepumpen-Anlagen gefördert, auch bieten viele Energieversorger ihren Kunden für diese Fälle Sonderstromtarife an. Wie so ein Sondertarif dann praktisch umgesetzt wird und funktioniert, erklärt dieses Video:

Youtube-Video

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Neben den Fördermöglichkeiten sind auch der geringe Platzbedarf sowie ein geringer Wartungsaufwand als wirtschaftliche Vorteile einer Wärmepumpe zu nennen. Außerdem können Wärmepumpen mit Solarkollektoren und Photovoltaikanlagen kombiniert werden und die Wirtschaftlichkeit so noch weiter erhöht werden, da Solarstrom mit Photovoltaik günstiger ist als der Strom aus dem Netz.

6. Wann rentiert sich eine Wärmepumpe?

Die Amortisationszeit gibt an, wie lange es dauert, bis man den anfangs in die Wärmepumpe investierten Betrag durch die jährliche Heizkostenersparnis wieder reingeholt hat. Beispiel: Jemand investiert 5000 Euro Mehrkosten in die Installation der Wärmepumpe bei einer Heizungserneuerung, spart dadurch jedoch jedes Jahr 500 Euro Heizkosten pro Jahr. Die Amortisationszeit würde in diesem Fall 10 Jahre betragen.

Im Durchschnitt sollen sich Wärmepumpen nach 10-14 Jahren amortisieren, wenn günstige Bedingungen vorliegen. Dieser Wert hängt jedoch von vielen Faktoren ab, z. B. dem gewählten System und dem Wärmebedarf. Es kann durchaus sein, dass sich Wärmepumpen im Altbau nie "amortisieren", da der hohe Strompreis in Deutschland kaum Einsparungen beim Heizen durch die Wärmepumpe ermöglicht. Mit unserem Rechner kannst du eigene Beispiele durchrechnen:

6.1. Rechner Amortisation Wärmepumpe

Heizkosten und Amortisationszeit einer Wärmepumpe bei vorhandener Gasheizung
Bisherige Gasheizung
Bisheriger Gasverbrauch pro Jahr*
Dieser Wert kann der Gasrechnung entnommen werden
kWh
Gaspreis*
Tipp: Gib auch mal einen höheren Gaspreis ein
Cent/kWh
Deine geplante Wärmepumpe
Mehrkosten Einbau Wärmepumpe abzüglich Förderung*
Gemeint sind die Einbaukosten der Wärmepumpe abzüglich der Förderung und abzüglich der Einbaukosten einer Heizungsalternative. Wenn deine bisherige Heizungsanlage noch neu ist, darfst du nur die Förderung von den Einbaukosten der Wärmepumpe abziehen.
Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe*
JAZ = Heizenergie : elektrische Energie. Erzeugt eine Wärmepumpe 20.000 kWh Heizenergie bei Verbrauch von 5.000 kWh Strom, beträgt ihre Jahresarbeitszahl 4. Eine Schätzung dazu erhältst du z. B. von deinem Heizungsbauer oder dem Hersteller der Anlage.
JAZ
Strompreis*
Tipp: Variiere auch diesen Preis, um ein Gefühl für eventuelle Veränderungen zu bekommen.
Cent/kWh
 
* = notwendig zur Berechnung
Amortisationsrechner für eine Ölheizung
Heizkosten und Amortisationszeit einer Wärmepumpe bei vorhandener Ölheizung
Bisherige Ölheizung
Durchschnittlicher Ölverbrauch pro Jahr* Liter
Ölpreis*
Tipp: Gib auch mal höhere Ölpreise ein.
Cent/Liter
Deine geplante Wärmepumpe
Mehrkosten Einbau Wärmepumpe abzüglich Förderung*
Gemeint sind die Einbaukosten der Wärmepumpe abzüglich der Förderung und abzüglich der Einbaukosten einer Heizungsalternative. Wenn deine bisherige Heizungsanlage noch neu ist, darfst du nur die Förderung von den Einbaukosten der Wärmepumpe abziehen.
Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe*
JAZ = Heizenergie : elektrische Energie. Erzeugt eine Wärmepumpe 20.000 kWh Heizenergie bei Verbrauch von 5.000 kWh Strom, beträgt ihre Jahresarbeitszahl 4. Eine Schätzung dazu erhältst du z. B. von deinem Heizungsbauer oder dem Hersteller der Anlage.
JAZ
Strompreis*
Tipp: Variiere auch diesen Preis, um ein Gefühl für eventuelle Veränderungen zu bekommen.
Cent/kWh
 
* = notwendig zur Berechnung
Ergänzung/Fehler melden

Hast du etwas zu diesem Rechner zu ergänzen oder zu korrigieren?

Obiger Rechner ist komplex. Leicht schleicht sich ein Fehler ein oder eine wichtige Größe wird vergessen. Oder eine Formulierung ist aufgrund der gebotenen Kürze unverständlich. Wenn du diesbezüglich etwas zu ergänzen oder zu korrigieren hast, wären wir dir für jeden Hinweis dankbar!

 

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7. Klimafreundlichkeit & Ökobilanz

Eine Wärmepumpe gewinnt Wärme aus der Umgebungsluft, soweit so gut. Dafür benötigt sie jedoch Strom und dieser kommt noch immer überwiegend aus klimaschädlichen Energiequellen bzw. Energieträgern. 

Wärmepumpen arbeiten jedoch in modernen, gut gedämmten Häusern mit Fußbodenheizung effizient und damit umweltfreundlich. Insbesondere dann, wenn das Haus selbst Strom erzeugt und/oder den Strom von einem Ökostromanbieter bezieht.

Wer auf seine Ökobilanz achtet, sollte bei der Wahl des Kältemittels aufmerksam sein, denn hier verstecken sich gerne klimaschädliche Fabrikate. Oft, so heißt es seitens der Kritiker, sei der Betrieb in Altbauten auch mit Ökostrom weder rentabel noch umweltfreundlich. Aufgrund des aktuellen Ökostrom-Booms könnte sich das ändern, denn die Preise für nachhaltige Energie sinken kontinuierlich.

8. Tabelle: Welche Wärmepumpe wann sinnvoll?

 Wärmequelle Luft** Grundwasser Erdsonde Erdreichkollektor
Voraussetzungen Grundstück Keine (bzw. minimal); auf guten Schallschutz achten wg. der Nachbarn; Großer Garten außerhalb eines Wasserschutzgebietes, Grundwasser erreichbar Kleines Grundstück; großer LKW sollte auf das Grundstück fahren können. Große Grundstücksfläche ohne Bäume/Tiefwurzler
Neubau geeignet Ja Ja Ja Ja

Altbau geeignet***

Nur bei sehr guter Dämmung und Flächenheizung Eventuell Eventuell Eventuell

Installationsaufwand 

Klein Erhöht, 2 Bohrungen notwendig Erhöht, vertikale Bohrung Groß, horizontal verlegte Rohrleitungen in geringer Tiefe
Kosten System (€) 12.000 - 20.000 12.000 - 18.000 12.000 - 18.000 10.000 - 15.000 
Kosten Erschließung Wärmequelle (€) Keine/gering 1.000 bis 25.000 5.000 - 15.000 5.000 - 15.000
Baugenehmigung notwendig Nein Grundwassererschließung ist genehmigungspflichtig Sondenbohrung ist genehmigungspflichtig. Wasserrechtliche Anzeige erforderlich
Außengeräusche**** Ja, gering bei Außenaufstellung Keine Keine
Keine
Kühlfunktion Aktive Kühlung möglich Passive Kühlung möglich Passive Kühlung möglich Passive Kühlung möglich
Wartungsaufwand Kältemittelkreislauf muss gewartet werden. Gering Sehr gering Sehr gering
COP* 3,3 - 4,2 4,8 - 5,8 4,4 - 4,8 4,4 - 4,8
 Jahresarbeitszahl (JAZ)*  bis zu 4,1

oft mehr als 5

um die 4,5 um die 4,5
Leistungsschwankungen durch hohe oder niedrige Außentemperaturen Ab ca. -20 °C sehr ineffizient keine keine keine
Förderung BAFA & KFW BAFA & KFW BAFA & KFW BAFA & KFW
 Bemerkungen

Erste Wahl, wenn kein Grundstück vorhanden.

Benötigen oft vergleichsweise viel Strom.

Nutzung vorhandener Brunnen ev. möglich.

Leistungsabfall bei sinkendem Grundwasserspiegel.

Sehr hohe Effizienz.

Lebensdauer abhängig von Grundwasserqualität, ähnlich wie Erdwärmepumpe.

Benötigt wenig Platz.

Hohe Effizienz.

Die Erdarbeiten können in Eigenleistung durchgeführt werden.

Hohe Effizienz.

*Leistungszahl COP (Coefficient of Performance): Verhältnis der abgegebenen Wärmeleistung zur aufgenommenen elektrischen Leistung der Wärmepumpe. Je höher der Wert, umso effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt ganz ähnlich den Quotienten aus erzeugter Heizwärme durch zugeführten Strom wieder, allerdings für das gesamte Heizsystem.

** Die Luftwärmepumpe kann innen oder außen oder gesplittet aufgestellt werden.

*** Wärmepumpen arbeiten mit niedriger Vorlauftemperatur, darum brauchen sie eine gute Dämmung der Immobilie und ein Wärmeverteilsystem, das mit großflächigen Heizsystemen wie Fußbodenheizung, Wandheizung oder Deckenheizung arbeitet. Das ist auch in Altbauten mit guter Dämmung oft nicht gegeben.

**** Im Inneren erzeugt die Wärmepumpe ein Geräuschpegel zwischen 30 und 50 Dezibel.

Welche Art der Wärmequelle für die Wärmepumpe ist dein Favorit?

 

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Die bisherigen Stimmen:

Luft 179 Stimmen
Erdsonde 96 Stimmen
Grundwasser 30 Stimmen
Flächenkollektor in der Erde 22 Stimmen

9. Fazit und Tipps

Unterm Strich lässt sich sagen, dass vor dem Einbau einer Wärmepumpe ein genaues Abwägen der Vor- und Nachteile zu empfehlen ist. Gut gedämmte Neubauten mit zentraler Lüftungssteuerung und Fußbodenheizung (bzw. einer Heizanlage, die mit niedriger Vorlauftemperatur auskommt) sind ideale Kandidaten für eine Erdwärmeheizung. Wenn günstige geologische Bedingungen gegeben sind, werden die hohen Anschaffungskosten für ein Wärme-Pumpen-System im Laufe von rund fünfzehn Jahren durch die staatliche Förderung und die geringen Betriebskosten amortisiert. Bei Altbauten ist das selten der Fall.

Zur Überwachung der Effizienz empfehlen wir darüber hinaus den Einbau eines Wärmemengenzählers und für zusätzliche Heizsicherheit den Einbau eines Pufferspeichers.

Sehr zu empfehlen und gerne vernachlässigt: Die exakte Berechnung des Heizbedarfes der Immobilie und die exakte Abstimmung der Wärmepumpe auf diesen Bedarf.

Doch insbesondere bei nachträglichem Einbau einer Wärmepumpe gilt es, folgende Fragen zu klären:

  • Wie gut ist das Haus gedämmt?
  • Wie spielt die geplante Wärmepumpe mit dem vorhandenen Heizsystem zusammen?
  • Welche Vorlauftemperaturen benötigen die vorhandenen Heizkörper?
  • Wie groß muss der Pufferspeicher ausfallen?
  • Wie hoch würden die Zuschüsse sein?
  • Mit welchen Stromkosten habe ich bei Betrieb der Anlage zu rechnen? Wie viele KWH werde ich pro Jahr in der Praxis voraussichtlich verbrauchen?

Meist stellt sich dabei heraus, dass vieles gegen eine Wärmepumpe spricht und sich die Installation einer Wärmepumpe im ungedämmten Altbau nicht lohnt.

Auch wenn Wärmepumpen mit Blick auf die Zukunft vermutlich einer der günstigsten Wege sein werden, gibt es kluge Alternativen zu Wärmepumpen, beispielsweise Hybridheizungen, Infrarotheizungen, Brennstoffzellenheizungen oder Solarthermie. Weitere Möglichkeiten findest du in unserem Ratgeber "Welche Heizung einbauen?". 

Für das konkrete Hausprojekt sollte jedoch immer ein Fachmann beratend hinzugezogen werden. Die kann ein Energieberater, ein Heizungs-Honorarberater oder ein Berater einer Verbraucherzentrale sein.

Punkt 1

10. Ergänzungen und Fragen von Leserseite

  • Temperatur vom Brauchwasser
    Wie warm wird die Heißwasseraufbereitung bei einer Wärmepumpe? In den Leitungen braucht man mind. 55 °C , da sonst Legionellengefahr!
    Antwort: Diese Temperatur kann auch bei Wärmepumpen eingestellt werden. Wenn zu schnell zu viel Brauchwasser verbraucht wird, so dass die Wärmepumpe mit dem Aufheizen nicht mehr nachkommt, kommt oftmals ein zusätzlicher Heizstab zum Einsatz.

Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?

Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

 

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11. Im Zusammenhang interessant

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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