Das Haus kindersicher machen – Checkliste (auch für Wohnung & Garten)

Nach ein paar Monaten auf dieser Erde beginnen die Kinder damit, ihre eigene Umgebung zu erkunden. Genau diese Entdeckungstouren führen hierzulande jedoch leider (immer noch) zu vielen Unfällen. In Deutschland kommt es täglich durchschnittlich zu mehr als 1.000 solcher Vorfälle, bei denen sich die Kleinen verletzen.

Deshalb ist es sinnvoll, das eigene Haus rechtzeitig vor den größten Gefahren für die Babys und Kleinkinder abzusichern. Anhand dieser Checkliste können die typischen Gefahrenquellen schnell und einfach beseitigt werden.

Haus kindersicher machen

Eine kurze Einschätzung deinerseits:

Wie würdest du den momentanen Stand der Kindersicherheit in deinem Haus / deiner Wohnung beschreiben?

 

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Punkt 1

1. Potenzielle Verletzungsquellen lauern in allen Räumen

Auch wenn in der Küche, im Bad und im Kinderzimmer die mit Abstand meisten Unfälle passieren, lauern auch in den anderen Räumen Gefahrenquellen. Die bereits vorgeschlagenen Maßnahmen, wie beispielsweise die Befestigung der Möbel, sind deshalb auch im Wohn- und Schlafzimmer wichtig.

1.1. Jalousien und Rollos sichern

Kleine Kinder und Babys können sich in den Schlingen von Schnüren der Rollos oder Jalousien verfangen und strangulieren. Diese sind darum so zu montieren, dass sie sich außerhalb der Reichweite von Kindern befinden.

Tipp von https://www.jaloucity.de/: Es empfiehlt sich darum, Schnüre nicht zusammenzubinden, sodass diese nicht verdrehen und/oder eine Schlinge bilden können.

1.2. Steckdosen sichern

Eine besondere Faszination üben Steckdosen auf Babys und Kleinkinder aus. Sie laden gerade dazu ein, damit zu spielen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist es, die Kinder auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, sobald sie in der Lage sind, diesen Hinweis zu verstehen. Bis dahin helfen vor allem Dreh- und Steckverschlüsse, um die Steckdosen einfach abzusichern.

1.3. Kantenschutz für die Möbel

Kinder haben ihre Augen überall, übersehen dabei aber trotzdem manchmal große Gefahren vor ihren Augen. Dazu gehören beispielsweise scharfe Kanten von Möbeln, die zu Beulen oder in schlimmeren Fällen auch Platzwunden führen können. Mit einem Kanten- und Eckenschutz können die größten Gefahrenherde schnell und ohne die Verwendung von Werkzeug beseitigt werden.

1.4. Fenster und Türen kindersicher machen

Jedes Jahr stürzen in Deutschland Kinder aus dem Fenster. Das ist vor allem deshalb so schrecklich, weil diese Tragödien sich sehr einfach verhindern lassen, indem die Fenster entsprechend abgesichert werden. Auch hier bietet der Markt viele unterschiedliche Varianten, bei denen die Fenster nicht angebohrt werden müssen. Sehr einfach funktioniert das beispielsweise mit Öffnungsbegrenzern, die sowohl an Türen als auch an Fenstern angebracht werden können.

Ein zusätzliches Risiko stellen Bedienschnüre für Jalousien und Rollos dar. Wie oben gesagt: Damit die Kleinen sich nicht strangulieren können, sollten diese so weit oben wie möglich befestigt werden.

Punkt 2

2. Die meisten Unfälle geschehen in der Küche

Deshalb beginnen wir unsere Tour auch in diesem für die Kleinen so gefährlichen Raum. Die größte Gefahrenquelle stellt dabei der Herd dar:

2.1. Den Herd absichern

Die größte Gefahr beim Herd ist, dass sich die Kinder verbrennen können. Daneben lauern aber noch ein paar andere Stolperfallen. Zum Beispiel könnten die Kleinen versuchen, sich an der Ofentür hochzuziehen. Die Bedienelemente üben eine Faszination aus. Durch die Verstellung der Temperaturen kann es im schlimmsten Fall zu einem Wohnungsbrand kommen.

Die größte Sicherheit ist dann gegeben, wenn die Kinder gänzlich aus der Küche ferngehalten werden können. Ist dies bautechnisch jedoch nicht möglich, hilft ein Herdschutzgitter dabei, die Herdplatte abzusichern. Durch ein Ofenschloss kann zusätzlich auch noch auf einfache Art und Weise das Backrohr versperrt werden.

2.2. Schränke und Laden mit gefährlichen Gegenständen versperren

Die Küche ist voll mit Dingen, die für Babys lebensbedrohend sein können. Das beginnt bei den scharfen Messern und endet bei den Reinigungsmitteln mit gefährlichen Inhaltsstoffen.

Das Motto lautet

Je gefährlicher ein Gegenstand erscheint, desto höher und weiter hinten sollte er in den Schränken und Laden platziert werden.

Viele Hersteller sind sehr einfallsreich, was die Absicherung der Küche betrifft. Schubladensicherungen sind in vielen Variationen sehr kostengünstig erhältlich und lassen sich in den meisten Fällen innerhalb weniger Minuten anbringen. Besonders wirkungsvoll und vor allem von außen unsichtbar sind beispielsweise magnetische Schrankschlösser, die ohne Bohren und Schrauben montiert werden können.

Punkt 3

3. Nächste Station: Badezimmer

Auch das Badezimmer steckt voller unterschiedlicher Gefahrenquellen.

3.1. Schränke und Laden mit gefährlichen Gegenständen versperren

Genauso wie in der Küche ist es auch hier wichtig, gefährliche Gegenstände, wie beispielsweise Nagelfeilen oder Scheren sowie Putzmittel oder Nagellackentferner, vor dem Zugriff der Kleinen zu sichern.

3.2. Rutschmatten auslegen

In den ersten Lebensjahren sind die Schritte der Kleinen oftmals noch sehr unsicher. Vor allem bei den Fliesenböden im Badezimmer und der Badewanne handelt es sich in der Regel um sehr rutschige Untergründe. Eine einfache Möglichkeit, um diese Gefahren zu bannen, sind entsprechende Rutschmatten. Für die Wanne eignen sich vor allem jene Modelle, die mit Saugnäpfen befestigt werden können. Bei den Matten für die Böden sollte vor allem darauf geachtet werden, dass diese mit einer Gleitschutzrückseite ausgestattet sind.

3.3. Medikamente aus dem Badezimmer verbannen

Viele Menschen bewahren ihre Medikamente ungesichert im Badezimmer auf. Um die Kleinen davor zu schützen, sollten sie in einem absperrbaren Schrank nach Möglichkeit in einem Raum aufbewahrt werden, den die Kinder nicht oder nur sehr selten betreten. Ein guter Aufbewahrungsort für den absperrbaren Medizinschrank könnte zum Beispiel der Kleiderschrank im Schlafzimmer sein.

Punkt 4

4. Welche Gefahren lauern im Kinderzimmer?

Das Kinderzimmer ist jener Raum, in dem sich die Kleinen am häufigsten aufhalten, ohne dass sie unter ständiger Beobachtung stehen. Das verleitet sie zu den unterschiedlichsten Experimenten.

4.1. Stabiles Babybett

In den ersten Monaten verhält sich das Baby während des Schlafes noch sehr ruhig. Doch irgendwann beginnen die Kleinen mit den ersten Versuchen, sich am Gitter hochzuziehen. Deshalb sollte schon beim Kauf des Bettes auf die entsprechende Stabilität geachtet werden. Modelle aus Holz haben ein höheres Eigengewicht als die Betten aus Kunststoff und können deshalb nicht so leicht kippen.

Beitrag: Ein einfaches Kinderbett selber bauen

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4-Schritt-Anleitung: Einfaches Kinderbett selber bauen + Download

Ein einfaches Kinderbett gehört zu den Heimwerkertätigkeiten, die auch mit wenig Heimwerker-Ausstattung und geringen Holzverarbeitungskenntnissen gut zu bewerkstelligen ist. Dennoch ist es ein sehr sinnvolles Do-it-Yourself-Projekt, da

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Spieluhren und Mobiles sehen zwar hübsch aus und ringen den Babys oftmals ein Lächeln ab, dennoch sind sie eine zusätzliche Gefahr, vor allem wenn die Kleinen etwas Beweglicher werden.

4.2. Möbel befestigen

Kleine Kinder sehen in Schränken und Regalen vor allem eine ausgezeichnete Möglichkeit, um sich hochzuziehen und in weiterer Folge darauf zu klettern. Damit die Möbel in diesem Fall nicht gleich umkippen, sollten sie idealerweise an der Wand befestigt werden.

Punkt 5

5. Schutzmaßnahmen bei mehrstöckigen Wohnflächen

Treppen gehören zu den größten Gefahren für Kleinkinder in einem Haus. Der unsichere Gang der Kleinen kann dazu führen, dass sie sich durch einen Sturz schwer verletzen können. Deshalb sollte dieser Bereich unbedingt mit einem Treppenschutzgitter abgesichert werden.

Diese Gitter können weiterhin auch dazu verwendet werden, um besonders sensible Bereiche in der Wohnung vor dem Zugriff zu schützen, beispielsweise wenn die Wohnung mit einem Kamin beheizt wird.

Punkt 6

6. Vergiftungen vorbeugen

Vergiftungen gehören zu den unterschätzten Gefahren bei der Sicherung der Wohnung. Doch sie lauern überall. Beispielsweise in der Hausbar in Form von alkoholischen Getränken, einem nicht entleerten Aschenbecher auf der Terrasse oder durch Pflanzen, die oftmals gefährliche Giftstoffe (z. B. die beliebte Efeutute) enthalten.

Wer Haustiere hat, sollte zusätzliches Augenmerk auf die Platzierung der Katzentoilette oder der Futternäpfe legen. Auch diese sollten für Kinder unzugänglich platziert werden.

Punkt 7

7. Letzte Station: Den Garten kindersicher machen

Zu einem Haus gehören in vielen Fällen auch eine Terrasse oder ein Garten. Auch hier lauern die unterschiedlichsten Gefahrenquellen.

7.1. Zugang zu Pool oder Teich verhindern

Zu den größten Gefahren gehören dabei ungesicherte Schwimmbecken oder Fischteiche, in denen die Babys und Kleinkinder ertrinken könnten. Es ist ein Irrglaube, dass die Kleinen hier zu schreien beginnen. In den meisten Fällen ertrinken sie sehr leise.

Um den Pool kindersicher zu machen, ist in den ersten Jahren vor allem ein Poolzaun geeignet. Entsprechende Modelle sind von unterschiedlichen Herstellern auch als praktisches Stecksystem erhältlich.

7.2. gs zeichenSandkisten, Klettergerüste und Schaukeln absichern

Wer seinen Kleinen ein Spielhaus oder Ähnliches kauft, sollte schon beim Kauf auf die Robustheit achten. Eine gute Möglichkeit ist es, dabei auf das Siegel „GS-geprüft“ zu achten. Die Vorrichtungen sollten nach Möglichkeit zusätzlich im Boden verankert werden. In der Sandkiste sollte nur Spielsand verwendet werden, der den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

7.3. Vorsicht vor dem Mähroboter

Es gibt eine einfache Regel: Wenn das Kind im Garten spielt, muss der Mähroboter entfernt werden. Das heißt, er sollte so gesichert sein, dass er sich nicht selbst in Betrieb nehmen kann. Am einfachsten funktioniert das in einer entsprechenden Aufbewahrungsbox im Garten.

7.4. Werkzeuge und Düngemittel sicher verstauen

Idealerweise ist diese Aufbewahrungsbox absperrbar. So können darin auch Werkzeuge mit Spitzen und scharfen Kanten sowie Düngemittel oder Pflegeprodukte für den Pool sicher verstaut werden.

7.5. Augenmerk auf Steckdosen und Pflanzen legen

Wie in der Wohnung ist es auch im Garten wichtig, die vorhandenen Steckdosen mit einer Kindersicherung auszustatten. Darüber hinaus sollten Giftpflanzen, wie beispielsweise

  • Engelstrompete,
  • Fingerhut,
  • Eisenhut oder
  • Tollkirschen

aus dem Garten entfernt werden. Sicherheit geht hier vor Optik.

 Punkt 8

8. Video: So schützt du dein Baby

Länge: 13 Minuten

Youtube-Video

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Punkt 9

9. Beliebte Beiträge zum Heimwerker-Grundwissen

Geschrieben von

Bauen-und-Heimwerken.de
Bauen und Heimwerken

Bauen-und-Heimwerken.de Team

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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