Schaumstoffmatratze – was beachten: Wie Sie die passende Variante für Ihr Schlafzimmer auswählen

Das Schlafzimmer ist einer der wichtigsten Räume im Haus, denn hier ziehen Sie sich zurück, sammeln Erholung für den nächsten Tag und kommen zur Ruhe. Guter Schlaf ist maßgeblich von der Einrichtung abhängig, hier steht besonders das Bett im Fokus. Aber worauf kommt es an? Das Bettgestell ist weniger entscheidend als die richtige Matratze, denn die muss zu Ihrem Typ passen. Besonders Schaumstoffmatratzen sind in Mode, sie haben die Federkernmatratze fast vollständig ersetzt.

Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Auswahlkriterien, die für die Wahl der richtigen Schaumstoffmatratze entscheidend sind.

1. Wie gut ist Schaumstoff für das eigene Bett?

Grundsätzlich haben sich Schaumstoffmatratzen bewährt, da es sich um ein atmungsaktives Material handelt, das verglichen mit der Federkernmatratze einige Vorteile bringt. Frühere Schaumstoff Matratzen waren aus Blöcken geschnitten und wiesen keinerlei Struktur auf. So wurde ihnen der Ruf zuteil, dass sie nur wenig atmungsaktiv sind und langfristig sogar zur Schimmelbildung neigen.

Auf dem modernen Markt hat sich das Bild verändert. Eine hochwertige Matratze aus Schaumstoff verfügt über viele einzelne Zellen, die einen Feuchtigkeits- und Wärmeaustausch möglich machen. Das entzieht der Matratze den Nährboden für Hausstaubmilben und Bakterien, sodass die Modelle auch bei Allergikern eine gute Figur machen.

Ein weiterer Hinweis: Schaumstoffmatratzen finden sich beim aktuellen Test aus 2023 von Stiftung Warentest auf den vorderen Plätzen.

2. Kaltschaum, Viscoschaum und PU-Schaum – zu wem passt was?

Sie haben es wahrscheinlich schon geahnt, oder? Schaumstoff ist nur der Überbegriff für zahlreiche verschiedene Matratzenarten, die nicht zu jedem Schläfer passen. Deswegen kommt nun die Einteilung in drei Klassen, die unterschiedliche Eigenschaften mitbringen.

2.1. Matratzen aus PU-Schaumstoff

Die PU-Schaummatratze besteht aus einem offenzelligen Polyurethan und gilt als Komfortschaumstoffmatratze. Sie hat den Vorteil, dass die Oberfläche sehr weich erscheint. Geeignet ist sie vor allem für Menschen mit geringem bis mittlerem Körpergewicht, da die Oberfläche leicht nachgibt. Das Material hat den Vorteil der Luftdurchlässigkeit, was wiederum das Schlafklima verbessern kann. Es entsteht seltener Schimmel, außerdem ist die PU-Schaummatratze für alle Jahreszeiten gleichermaßen geeignet.

Das Raumgewicht einer PU-Schaummatratze ist geringer als bei anderen Modellen. Das macht die Matratze generell leicht, aber auch weniger druckbelastbar. Kinder profitieren von einer solchen Matratze und auch im Gästebett kommt sie gut zur Geltung.

2.2. Matratzen aus Kaltschaum

Kaltschaummatratzen werden aus dem gleichen Rohmaterial hergestellt (Polyurethan), der Herstellungsprozess ist allerdings aufwendiger. Nach der Fertigung werden die einzelnen Schaumstoffzellen eröffnet, so dass die Atmungsaktivität weiter verbessert wird. Ihr größter Vorzug ist die punktuelle Elastizität, weswegen Kaltschaum-Matratzen häufig bei Rückenbeschwerden zum Einsatz kommen.

Dieser Matratzentyp punktet durch eine langsame Anpassung an den Körper. Sie ist weniger gut für wechselnde Schläfer geeignet, hier sollte jeder seine eigene Kaltschaummatratze haben. Im eigenen Bett ist sie gut geeignet, im Gästebett ist eine klassische PU-Matratze aufgrund ihrer flexiblen Eigenschaften die bessere Wahl.

Auch hier ist das Raumgewicht ein entscheidender Faktor. Häufig besteht die Annahme, dass ein hohes RG für eine härtere Unterlage sorgt. Das ist falsch. Das Raumgewicht ist ein Qualitätsmerkmal, die Matratze kann länger haltbar und langlebiger sein. Bei einer Kaltschaummatratze mit geringem Raumgewicht kommt es schnell zu Liegemulden, die den Schlaf erschweren können.

2.3. Die Viscoschaum Matratze

Sie gilt als das Luxusmodell unter den Schaumstoffmatratzen, da der Viscoschaum zusätzliche Eigenschaften mitbringt. Vor allem der sogenannte Memory Foam Effekt spielt hier eine Rolle. Menschen mit Druckbelastungen, schlechter Durchblutung oder Gelenkschmerzen können von einer optimal passenden Viscoschaum-Matratze profitieren.

Beim Aufliegen auf einer solchen Matratze passt sich der Viscoschaum langsam an die Körperkonturen an. Wenn die Belastung verschwindet, Sie sich also erheben, findet die Matratze wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Sie können also abends bedenkenlos im Bett Ihres Partners schlafen, die Viscoschaum-Matratze passt sich den jeweiligen Konturen an.

Ein Nachteil bei diesem Matratzentyp ist, dass er Wärme sehr gut speichert. Wenn Sie zu den Menschen mit nächtlichen Schweißproblemen gehören, ist die Viscoschaum-Matratze nur bedingt geeignet. Sie könnten einen thermoaktiven Topper verwenden, um eine bessere Kühlung zu ermöglichen. Besser ist in diesem Fall aber eine Kaltschaum-Matratze.

Generell liegen Sie auf Viscoschaum Matratzen weicher, was bei Rücken- und Seitenschläfern angenehm ist. Wenn Sie allerdings zu den Bauchschläfern gehören, kann das einsinkende Gefühl unangenehm erscheinen. Auch unruhige Schläfer, die sich häufig von A nach B wälzen, könnten mit dieser Matratze Schwierigkeiten bekommen.

3. Gibt es überhaupt „die beste Matratze“ für jeden?

Vertrauen wir den Werbespots im TV, gibt es natürlich nur eine einzig wahre Matratze. Fakt ist aber, dass bei der Wahl der Schlafstätte sehr viele Kriterien berücksichtigt werden müssen, um eine passende (Schaumstoff-)matratze zu finden. Dabei spielen Themen wie Raumgewicht, Dicke und Härte der Matratze entscheidende Rollen.

Generell gilt, dass schwere Schläfer immer eine härtere Matratze brauchen, die unter dem Körpergewicht nicht so stark nachgibt.

Nur so kann der Körper beim Liegen optimal entlastet werden. Für einen leichten Menschen spielt der Härtegrad eine untergeordnete Rolle. Selbst eine weiche Matratze sinkt nur wenig ein und bietet noch genug Entlastungspunkte für Gelenke, Muskeln und Knochen.

Entscheidend ist auch, wo die Matratze zum Einsatz kommt. Wenn es sich um eine vorübergehende Schlafstätte im Gästezimmer handelt, sind einfache Schaumstoffmatratzen aus PU-Schaum völlig ausreichend. Sie können im Schnitt zwei bis drei Jahre dauerhaft belastet werden, wenn jedoch nur einmal im Jahr die Weihnachtsgäste darauf schlafen, ist die Haltbarkeit deutlich höher.

Wenn die Matratze hingegen fürs eigene Bett gekauft wird, ist Komfort entscheidend für die Schlafqualität. Auch ist zu beachten, dass Schaumstoffmatratzen sowohl in großen als auch in schmalen Größen zur Verfügung stehen.

Da jeder Schläfer ein Individuum ist, lohnt es sich, im breiten Ehebett auf zwei getrennte Matratzen zurückzugreifen. So können auch schwere und leichte Personen gemeinsam das Bett teilen, ohne dass einer Nachteile in der Nacht erleiden muss.

Fazit: Nein, es gibt nicht die passende Matratze für jeden, die Wahl einer Schaumstoffmatratze ist eine individuelle Entscheidung und muss sorgfältig geprüft werden. Wenn Sie bislang mit einer Federkernmatratze geschlafen haben, stellen Sie sich nun vielleicht die Frage, wie gut Schaumstoff Matratzen eigentlich sind. Wir hoffen, der Artikel hat in dieser Hinsicht weiter geholfen. Oder sind Fragen offen geblieben?

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