Umgang mit Styroporleisten: schneiden, kleben, streichen

Styroporleisten eröffnen eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Als attraktives Deko-Element erfreuen sie sich stetig wachsender Beliebtheit. Erhältlich sind die Gipsstuck-Reproduktionen in den unterschiedlichsten Designs. Ob klassisch oder elegant: Styroporleisten werten Räumlichkeiten optisch auf, wenn einem diese Designnote gefällt. Mit ihnen lassen sich zudem Übergänge zwischen Wand und Decke leicht kaschieren. Leisten aus Styropor sind günstig in der Anschaffung und leicht zu montieren. Zudem gilt der leichte Werkstoff als unbedenklich für Umwelt und Gesundheit.

Wir zeigen in diesem Artikel, wie man Styroporleisten handhabt: ►streichen ja oder nein? ► anbringen ► kleben ► schneiden ► Haftgrund ja oder nein? ►auf Putz? ► auf Gehrung schneiden

Beige Stuckleisten

Inhalt: Umgang mit Styroporleisten

1. Worum handelt es sich bei Styroporleisten?

Bei Styropor handelt es sich um geschäumtes Polystyrol. Zu 98 Prozent besteht Styropor aus Luft und lediglich zu 2 Prozent aus Polystyrol. Das erklärt das geringe Gewicht dieses Werkstoffes. Die Dichte von Styropor beträgt 0,02 bis 0,06 Gramm pro Kubikzentimeter.

Nimmt man den Mittelwert, dann bringt ein Kubikmeter Styropor lediglich 40 Kilogramm auf die Waage.

Styroporleisten bilden Deko-Elemente aus Gipsstuck nach. Optisch sind beide Werkstoffe kaum zu unterscheiden. Leisten aus Styropor lassen sich jedoch wesentlich leichter auf das passende Maß ablängen und auch die Montage ist selbst von Laien in kurzer Zeit problemlos zu bewerkstelligen.

Der Markt hält Styroporleisten im unzähligen Formen, Formaten und Designs bereit. Selbst ausgefallene Wünsche finden dabei Berücksichtigung.

2. Ist es sinnvoll, neue Styroporleisten zu streichen?

Neu montierte Styroporleisten sollten gestrichen werden, um die Struktur des Materials zu glätten und Fugen zu verbergen. Nur so entfalten die Leisten ihr optisches Potenzial. Der Anstrich lässt sie deutlich wertiger erscheinen, kaschiert Unregelmäßigkeiten und verdeckt kleine Fehler bei Zuschnitt und Montage. Auch weiße Wandleisten sollten gestrichen werden.

3. Welche Farbe eignet sich für Styroporleisten?

Für den Anstrich eignet sich ausschließlich lösemittelfreie Farbe. Es eignet sich jede Dispersionsfarbe, sofern sie wasser- oder kunst- beziehungsweise naturharzbasiert ist. Auch Farben auf Acrylbasis sind für den Anstrich von Styropor geeignet. Lösemittel hingegen würde das Styropor angreifen und Treibgase freisetzen.

Ist nach der Montage Spachtelmasse zum Einsatz gekommen, dann sind Acrylfarben die beste Wahl. Sie können direkt auf den Spachtel aufgetragen werden, ohne dass es zu unerwünschten Reaktionen mit dem Untergrund kommt.

4. Wie bringe ich Styroporleisten an?

Die Styroporleisten lassen sich mit Systemkleber dauerhaft an Wand beziehungsweise Decke anbringen. Dieser auch als Styroporkleber bezeichnete Kartuschenkleber lässt es zu, die Leisten nach der ersten Positionierung noch leicht zu verschieben, um eine perfekte Passung zu erzielen.



Zuerst sollten die Eckelemente angebracht werden, erst dann folgen die eigentlichen Leisten. Aus den Fugen und Stößen ausgetretenen Kleber gilt es zügig zu entfernen. Die Wand- und Deckenflächen müssen frei von Fett, Staub und Feuchtigkeit sein, damit der Kleber seine volle Haftkraft entfalten kann.

4.1. Videoanleitung zur Anbringung

Länge: 7 Minuten

Youtube-Video

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5. Ist eine Montage ohne Kleber möglich?

Styroporleisten lassen sich auch mit doppelseitigem Klebeband fixieren. Da das Eigengewicht der Leisten sehr gering ist, kann sich auch diese Methode als haltbar erweisen. Die Verwendung von Systemkleber hat sich jedoch vielfach bewährt und ist auch bei Handwerkern üblich. Das Verkleben der Styroporleisten mit Silikon ist ebenfalls möglich. Hier gilt es allerdings zu bedenken, dass sich Silikon nicht überstreichen lässt, da es der Farbe auf diesem Untergrund an Haftung mangelt.

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6. Welcher Haftgrund eignet sich für Styropor?

Der Handel hält spezielle Styropor-Grundierungen vor, die für eine glatte, geschlossene Oberfläche sorgen. So sind die Leisten optimal vorbereitet für die nachfolgende Decklackierung, die dank der Grundierung ideal haftet.



Sollen alte Styroporleisten neu gestrichen werden, kommt als Grundierung auch eine Isolierfarbe in Betracht. Wenn sich Schmutzreste nicht restlos entfernen lassen, verhindert die Isolierfarbe eine Wolkenbildung in der Deckfarbe. Isolierfarbe ist auch unter der Bezeichnung Nikotinsperre bekannt.


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7. Welche Säge ist für Styroporleisten geeignet?

Ein Fuchsschwanz mit scharfem, feingezahntem Blatt eignet sich hervorragend für den Zuschnitt von Styroporleisten. Da das weiche Material nur wenig Widerstand bietet, sind saubere Schnitte problemlos möglich. Unter nur leichten Druck wird die Säge durch das weiche Material geführt, damit es an den Schnittkanten nicht ausbricht.


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Eine Gehrungslade ist unverzichtbar. Nur so lassen sich Schnitte im exakten Winkel ausführen. Wer beim Zuschnitt nicht sauber arbeitet, der wird nach der Montage mit Mehrarbeit bestraft. Hässliche Fugen müssen verspachtelt, Unebenheiten mit Farbe kaschiert werden.

Auch das Cuttermesser ist für den Zuschnitt von Styroporleisten nicht geeignet, denn gerade Schnitte sind damit nur bedingt möglich. Leicht kommt es beim Messereinsatz zu unschönen Druckstellen im Styropor, die sich anschließend kaum mehr reparieren lassen.

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8. Wie lassen sich die Leisten auf Gehrung schneiden?

Eine Gehrungslade ermöglicht präzise Winkelschnitte. Sollen die Enden der Styroporleisten perfekt in den Ecken des Raumes anliegen, sind Schnitte von 45 Grad erforderlich. Die lassen sich mit jeder handelsblichen Gehrungslade leicht bewerkstelligen.

Besonders in Altbauten findet man jedoch häufig abweichende Winkel vor. Dann ist eine Winkelschmiege unverzichtbar. Mit ihrer Hilfe lassen sich die zuvor ermittelten Winkel der Raumecken exakt auf die Leisten übertragen.

Wer über eine verstellbare Gehrungslade verfügt, erleichtert sich die Arbeit des Zuschnitts abseits der 90 beziehungsweise 45 Grad enorm. Präzise Ergebnisse lassen sich mit dieser Vorrichtung problemlos erreichen.

Die Verwendung einbaufertiger Eckelemente, wie sie für viele Styroporleisten angeboten werden, stellt eine wesentliche Arbeitserleichterung dar. Weisen die Räume jedoch abweichende Winkelmaße auf, dann hilft nur der individuelle Zuschnitt weiter.

8.1. Videoanleitung Gehrungsschnitt

Länge: 6 Minuten

Youtube-Video

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9. Lässt sich auf Styropor Putz auftragen?

Styropor lässt sich im Außen- wie im Innenbereich verputzen. Wichtige Voraussetzung: Der Putz ist vom Styropor zu entkoppeln, damit bei Temperaturschwankungen nicht reißt. Da der Putz über ein relativ hohes Eigengewicht verfügt, darf das leichte Styropor nicht zu stark belastet werden.

Styropor gilt zudem als guter Leiter für Erschütterungen. Wird der Putz zu dick aufgetragen, besteht die Gefahr, dass er bei Stößen reißt. Beim Verputzen von Styropor darf nur mit dünnen Schichten gearbeitet werden, ansonsten ist die Deckschicht nicht lange haltbar, wird reißen oder sich gänzlich vom Untergrund lösen.

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10. Sind Deckenleisten aus Styropor noch modern?

Gipsstuck prägte den Jugendstil und erfreute sich auch im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit. In städtischen Altbauten lassen sich diese wertvollen Deko-Elemente noch heute bewundern. Stuck verlor jedoch ab den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts stetig an Bedeutung, bis er gänzlich zu verschwinden drohte.

Aktuell erfreuen sich Stuckleisten wieder großer Popularität und erleben eine wahre Renaissance. Die Fertigung der Leisten aus Styropor macht sie für jeden erschwinglich. Klassische Designs wetteifern mit modernen Mustern, so dass sich für jeden Geschmack die passende Lösung finden lässt. Stuckleisten werten nicht nur die Optik eines Raumes auf. Sie lassen ihn auch größer erscheinen, da die Profile den Übergang von der Wand zur Decke flüssiger erscheinen lassen.

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11. Ergänzung oder Frage von dir?

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

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