Einlegearbeiten mit der Oberfräse - Anleitung und Tipps

Holzbearbeitung ist eine Kunst, die sowohl Präzision als auch Kreativität erfordert. Mit der richtigen Technik und den passenden Werkzeugen lassen sich beeindruckende Ergebnisse erzielen. In diesem Artikel erfährst du, wie du mithilfe einer Oberfräse und speziellen Kopierhülsen präzise Einlegearbeiten und Reparaturen an Holzflächen durchführen kannst. Ob du ein beschädigtes Astloch flicken oder dekorative Einlegearbeiten erstellen möchtest, die Schritt-für-Schritt-Anleitung führt dich durch den gesamten Prozess, von der Vorbereitung der Werkzeuge bis zur Feinbearbeitung des Holzes.

Einlegearbeit mit Oberfraese

Inhalt: Einlegearbeiten mit Oberfräse – Anleitung

1. Grundlagen der Technik

Möchtest du individuelle Einlege- oder Reparaturarbeiten im Holz durchführen, bietet die Oberfräse mit entsprechendem Zubehör eine exzellente Lösung. Mit einer Oberfräse, einem Nutfräser und zwei Kopierhülsengrößen, lassen sich vielfältige Einlege- oder Ausflickarbeiten erledigen. Die Technik beruht auf der Verwendung zweier verschieden großer Kopierhülsen: eine große für die Aussparung im Holz und eine kleinere für das Einlegeklötzchen. Entscheidend ist die Abstimmung der Hülsen auf den Durchmesser des Nutfräsers, um eine präzise Passform zwischen Aussparung und Einlegestück zu gewährleisten.

Das Prinzip beruht auf den unterschiedlich großen Kopierhülsen, wobei die große Hülse zum Fräsen der Aussparung und die kleine Hülse zum Fräsen des Einlegestücks benutzt wird. Das bedeutet, dass die beiden Hülsen auf einen bestimmten Nutfräserdurchmesser abgestimmt sein müssen, damit Aussparung und Einlegestück exakt ineinander passen.

Diese Methode eignet sich besonders gut, um beschädigte Stellen im Holz, wie große Astlöcher, mit Holz desselben Typs zu reparieren. Die Form und Größe des Flicken sind dabei frei wählbar, was diese Technik sehr flexibel macht.

2. Erforderliches Werkzeug und Material zum Ausflicken von Astlöchern

Für die Durchführung der Arbeiten benötigst du:

  • Eine Oberfräse
  • Zwei Kopierhülsen, zum Beispiel mit den Durchmessern 24 mm und 40 mm
  • Einen Zentrierdorn
  • Einen Nutfräser, z. B. mit einem Durchmesser von 8 mm
  • Eine Schablone, angefertigt aus etwa 9-10 mm dickem Sperrholz oder Multiplex, mit großformatigen Löchern, die mit einer Lochsäge gebohrt werden

3. Vorbereitung der Arbeiten zum Ausflicken eines Astloches

Beginne damit, die Schablone aus Sperrholz oder Multiplex zu fertigen. Die Schablone wird später von den Kopierhülsen abgefahren, wobei mehrere große Löcher mit einer Lochsäge gebohrt werden sollten. Die Größe der Löcher richtet sich nach der Größe des zu flickenden Astlochs. Befestige dann die größere der beiden Kopierhülsen, die 40 mm Hülse, mittels des Zentrierdorns an der Unterseite der Oberfräse.

4. Durchführung der Fräsarbeiten

4.1. Aussparung fräsen

  1. Positioniere die Schablone zentral über dem zu reparierenden Astloch und fixiere sie mit zwei Schraubzwingen auf dem Werkstück und der Hobelbank.
  2. Stelle sicher, dass die Oberfräse während des Fräsvorgangs nicht gegen die Schraubzwingen stößt.
  3. Befestige die 40 mm große Kopierhülse mittels Zentrierdorn unterhalb der Oberfräse.
  4. Verbinde die Oberfräse mit einem Absauggerät, setze die Frästiefe auf etwa 6-8 mm und fräse im Uhrzeigersinn eine kreisrunde Aussparung heraus.

4.2. Einlegeklötzchen fräsen:

  1. Suche ein passendes Brett aus, das in Farbe und Maserung zum Werkstück passt, und markiere die passende Stelle.
  2. Tausche die 40 mm Hülse gegen die 24 mm Hülse aus und befestige sie genau mit dem Zentrierdorn.
  3. Spanne die Schablone über die markierte Stelle, fräse das Einlegeklötzchen im Uhrzeigersinn heraus und achte darauf, nicht komplett durch das Brett zu fräsen.

4.3. Nachbearbeitung

Das so gefräste Einlegeklötzchen wird mit Weißleim in die Aussparung eingeleimt und für etwa 60 Minuten festgeklemmt. Nachdem der Leim getrocknet ist, entferne den Überstand vorsichtig mit einem Stechbeitel oder Handhobel. Die Feinarbeiten erfolgen am besten mit einem Exzenterschleifer, um einen gleichmäßigen Übergang zu erzielen.

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5. Spezialformen einlegen

Für spezielle Formen übertrage einfach die gewünschte Form auf eine neue Schablone und schneide diese mit Loch- und Stichsäge aus. Eine abschließende Bearbeitung mit einer Holzfeile beseitigt Unebenheiten, um eine saubere Übertragung der Form auf das Werkstück zu ermöglichen.

Diese Technik eröffnet vielfältige Möglichkeiten für präzise und individuelle Holzarbeiten, sei es zur Reparatur oder Dekoration.

6. Videos zur Oberfräse

6.1. Konturen fräsen mit der Oberfräse

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6.2. Zirkel und Zinken fräsen

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6.3. Einen Brotkorb fräsen

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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