Umweltfreundliche Holzöle als perfekter Holzschutz im Innen- und Außenbereich

Holz war schon immer ein zeitloser Baustoff von natürlicher Schönheit. Es verleiht jeder Wohnung ein besonderes Flair und viel gemütliche Wärme. Aber jeder weiß, dass Holz „arbeitet“, und dies umso mehr, je weniger Pflege es erhält. Um Ihrem Holz den optimalen Schutz zu gewähren, beschäftigt sich dieser Beitrag mit den überzeugenden Vorzügen von Holzölen.

Holztische

 

Inhalt: Umweltfreundliche Holzöle im Innen- und Außenbereich

1. Umweltfreundlicher Schutz für natürliche Schönheit

Holzöle haben sich als Schutz von Holzprodukten wie Möbel, Vertäfelungen oder Treppen schon seit langem sehr gut bewährt, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Anders als Lacke oder Versiegelungen dringen Holzöle tief in die Fasern des Holzes ein. Dies führt zu einer intensiven, natürlichen Farbentfaltung und bildet zugleich eine schützende Barriere nach außen.

1.1. Betonung der Maserung des Holzes

Tatsächlich betont Holzöl die individuelle Textur jedes Holzstücks, was ein einzigartiges, ansprechendes Erscheinungsbild erzeugt. Dieser Effekt verleiht Ihren Möbeln und Treppen eine künstlerische Note und hebt sie von den meisten industriell gefertigten Produkten deutlich ab.

Die „natürliche Atmung“ des Holzes wird durch das Öl nicht weiter behindert. Dies ist deshalb wichtig, weil das Holz ohne Einschränkung Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben kann. Durch die uneingeschränkte Atmungsaktivität wird die Entstehung von Schimmel und anderer holzschädigender Organismen verhindert.

1.2. Anwendung leicht gemacht

Je nach Form und Größe der zu bearbeitenden Holzfläche fällt die Wahl des Pinsels aus. Etwas Vorsicht ist geboten, da sich schnell Tropfen bilden können. Aus diesem Grunde sollte der Boden unter dem Werkstück sorgfältig abgedeckt werden, zum Beispiel auch mit Lappen oder einer alten Wolldecke mit hoher Saugfähigkeit. Manche bevorzugen zum vorsichtigen Einölen empfindlicher Hölzer sogar die Verwendung eines dafür geeigneten Tuches. Das leichte Auftragen des Öls frischt die Farben auf, verstärkt den Schutzfilm des Materials und verlängert so die Lebensdauer der Holzelemente.

2. Holzöl ist eine umweltfreundliche Alternative

Die meisten, die Holzöl kaufen, wissen, dass im Vergleich zu anderen gängigen Holzschutzmitteln die Holzöle deutlich umweltverträglicher sind, da diese aus verschiedenen natürlichen Inhaltsstoffen zusammengesetzt sind.

2.1. Die Chemie von Holzölen

In der Regel bestehen Holzöle aus natürlichen Pflanzenölen wie Leinöl, Tungöl, Walnussöl und/oder Rizinusöl. Diese enthalten folgende Schlüsselkomponenten:

  • Fettsäuren wie Linolsäure, Ölsäure und Palmitinsäure spielen eine entscheidende Rolle bei der Bildung einer schützenden Schicht auf der Holzoberfläche.
  • Durch Polymerisation reagieren die ungesättigten Fettsäuren in den Pflanzenölen miteinander und bilden auf diese Weise zum Teil sehr große Kettenmoleküle. Diese polymerisierten Verbindungen verbessern die Härte und Haltbarkeit des Holzölauftrags.
  • Einige Holzöle enthalten Trockenstoffe wie Metallverbindungen (zum Beispiel Mangan oder Kobalt), die den Trocknungsprozess beschleunigen und zur Bildung einer festen Oberflächenschicht beitragen.

Daraus ergibt sich eine so nachhaltige Schutzwirkung für das Holz, dass sich Holzöl im Außenbereich auf jeden Fall gut eignet.

Dies liegt daran, dass Holzöle sehr tief in die Holzfasern eindringen. Die polymerisierten Verbindungen sorgen zudem für eine robuste Oberfläche, die sich gegenüber Wasser, UV-Strahlung und anderen Umwelteinflüssen als sehr widerstandsfähig erweist.

3. Holzschutz mit Öl, Lasur oder Lack

Holzschutz mit Öl, Lasur oder Lack

Gemeinsame Eigenschaften Holzöl und Holzlasur

  • Schützen das Holz vor Witterungseinflüssen, Sonnenstrahlen (UV-Strahlung) und Feuchtigkeit.
  • Verlängern die Lebensdauer des beanspruchten Holzes.
  • Lasuren und Öle sind beide transparent bzw. halb-transpartent.
  • Beide gibt es in unterschiedlichen Farbtönen.
  • Beide können für Echtholz eingesetzt werden.
  • Beide fördern die optische Hervorhebung der Holzmaserung.
  • Lasur und Öl können ohne großen Aufwand (reinigen und leicht anschleifen reicht aus) neu aufgetragen werden.
  • Beide sind in bestimmtem Rahmen offenporig und atmungsaktiv, das heißt feuchtigkeitsregulierend, Feuchtigkeit kann aus dem Holz entweichen.

Holzlasur: spezielle Eigenschaften

  • Lasuren haben sind in der Regel farbtongebend, aber auch transparent.
  • Lassen das Holz natürlicher und haptischer wirken.
  • Sogenannte Dünnschichtlasuren dringen tief in das Holz ein und schützen so das Holz bis in den Kern. Dünnschichtlasuren werden gerne für Zäune, Sichtschutz, Gartenhäuser, Hochbeete, Carports und Co. genommen.
  • Dickschichtlasuren hingegen bedecken das Holz mit einer lackähnlichen Schicht. Sie können sogar für maßhaltige Bauteile wie Fenster und Türen genommen werden.

Wichtig zu wissen: die meisten Holzlasuren sind nicht für einen Schutz von Holzböden (Holzfußboden im Haus oder Holzterrasse) geeignet. Für die dortigen Belastungen sind sie nicht konzipiert, denn sie werden eher „weich“ eingestellt, um Bewitterung und Co. zu trotzen. Bei mechanischer Beanspruchung (wie sie beim Fußboden vorkommt) wird die Schutzschicht schnell abgetragen. Nur wenige Holzlasuren sind auch auf mechanische Beanspruchung ausgelegt.

Holzöl: spezielle Eigenschaften

  • Holzöl schützt vor Vergrauung, frischt die Holzfarbe auf und ist lange haltbar.
  • Verleiht dem Holz neuen Glanz, es wird gerne genommen, um verwittertes Holz aufzufrischen.
  • Manche Öle bilden einen aushärtenden Schutzfilm aus Naturharzen und Pigmenten, der auch trittfest ist.
  • Verhindert effektiv die Aufnahme von Feuchtigkeit durch das Holz.
  • Gut geeignet für Terrassendielen und zum Öl passende Holzmöbel bzw. Gartenmöbel.
  • Gut geeignet auch für Holz mit geriffelten Oberflächen.
  • Öl-behandelte Holzoberflächen bleiben angenehm glatt.
  • Jede Holzart hat ihre eigenen Ölvorlieben. Die Produktbeschreibung bzw. der Fachberater gibt Auskunft. Letzterer kann auch aus Erfahrung sagen, welches Öl bei der eigenen Holzsorte den gewünschten Farbeffekt hervorruft – hier gibt es zahlreiche Feinheiten und Unterschiede zu beachten.

Holz richtig ölen

Auch beim Ölen gilt es einige Punkte zu beachten:

  1. Auswahl des richtigen Öls: Es gibt verschiedene Holzöle, jedes mit spezifischen Eigenschaften. Naturöle wie Leinöl und Tungöl sind beliebt für ihre natürliche Ausstrahlung und Umweltfreundlichkeit. Hartöle und Wachsöle bieten zusätzlichen Schutz und sind besonders strapazierfähig.
  2. Das Holz muss sauber, trocken und frei von alten Lacken oder Ölen sein. Vor dem Ölen sollten glatte Holzoberflächen angeschliffen werden, damit das Öl gut eindringen kann.
  3. Öl mit einem Auftragspad, einem sauberen Tuch oder einem Pinsel auftragen. Arbeite es sorgfältig in die Holzfasern ein. Achtung: Weniger ist mehr - das Öl sollte keine schwimmende Schicht auf dem Holz bilden, sondern vollständig einziehen. Zu viel Öl hinterlässt für lange Zeit klebrige Oberflächen.
  4. Warte 10-15 Minuten. Danach wische überschüssiges Öl mit einem sauberen Lappen in Faserrichtung ab.
  5. Ein zweiter Auftrag kann meist nach 3 bis 6 Stunden erfolgen. Für ein tieferes Finish und zusätzlichen Schutz können mehrere dünne Schichten aufgetragen werden. Zwischen den Aufträgen sollte das Öl trocknen und das Holz kann bei Bedarf leicht angeschliffen werden, um eine noch glattere Oberfläche zu erzielen.

Für die vollständige Durchtrocknung brauchen die meisten Öle einige Tage. Weitere Tipps und tiefergehende Erläuterungen finden sich in folgenden Videos:

Kurzes Video: Holz richtig ölen | Tipps vom Tischlermeister

Länge: 5 Minuten

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Längeres Video: Holz richtig ölen | Profitipps

Länge: 25 Minuten

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Holzschutz mit Lack

  • Bildet eine Schutzschicht über dem Holz, das vor äußeren Einflüssen und Abnutzung schützt.
  • Lack ist in verschiedenen Farben erhältlich. Diese Buntlacke gibt es auch von seidenmatt bis hochglänzend.
  • Lässt in den meisten Fällen die Holzmaserung unter dem Lack verschwinden (Ausnahme: Klarlack).
  • Lack ist tendenziell aufwendiger zu erneuern, da die Tragschicht darunter intakt sein muss. Im Zweifel muss die alte Lackschicht weitgehend abgeschliffen werden, bevor ein Neuauftrag erfolgen kann.
  • Meist nicht für Fußböden oder Terrassendielen ausgelegt, die mechanische Beanspruchung würde den Lack schnell abtragen.

Welchen Lack soll ich wählen?

  • Maßhaltige Holzelemente wie Fenster und Türen brauchen einen robusten Schutz. Hier empfehlen sich lösemittelhaltige Kunstharzlacke.
  • Für tolerantere Holzmöbel werden gerne schnell trocknende, wasserbasierte Acryllacke genommen. Diese Lacke sind lösungsmittelarm und gelten schon als umweltfreundlich. Bei guter Qualität sind sie geruchs- und schadstoffarm.
  • Darüber hinaus gibt es spezielle, als gesundheitlich unbedenklich ausgewiesene Lacke. Diese kannst du sogar zum Lackieren von Kinderspielzeug nutzen.

Zudem musst du dich für einen Lack auf Öl-, Lösemittel- oder Wasserbasis entscheiden:

  • Lacke auf Ölbasis werden heute selten verwendet. Sie sind zwar leicht aufzutragen, aber sehr geruchsintensiv und brauchen zum Aushärten oft Wochen. Zwei bis drei Farbschichten reichen für eine Lackierung aus.
  • Lacke auf Wasserbasis trocknen schneller und riechen weniger. Besonders bei Weichhölzern heben diese Lacke in Form von Klarlack zudem die Maserung des Holzes hervor.
  • Lacke auf Lösungsmittelbasis trocknen sehr schnell und werden gerne dort verwendet, wo eine schnelle und haltbare Aushärtung erforderlich ist. Diese Lacke haften in der Regel besser als wasserbasierte Lacke, sind einfach zu handhaben und liefern gute Ergebnisse. Aber sie enthalten halt die Lösungsmittel ...

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Umweltfreundlichkeit, Gesundheit

Egal ob Öl, Lack oder Lasur: wir empfehlen, vor allem im privaten Bereich immer nur umweltfreundliche und auf gesundheitliche Unbedenklichkeit getestet Produkte zu verwenden. Achte auf entsprechende Siegel und Testberichte.

4. Fazit

Holzmöbel und -treppen sind nicht nur praktische Elemente des täglichen Lebens, sondern auch Ausdruck Ihres individuellen Lebensstils. Durch die Wahl von Holzölen als Schutzmittel investieren Sie nicht nur in die Langlebigkeit Ihrer Holzelemente, sondern auch in ihre ästhetische Wertigkeit. Holzöle bewahren die Natürlichkeit des Materials und schaffen eine harmonische Verbindung zwischen Funktionalität und visuellem Eindruck.

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5. Ergänzung oder Frage von dir?

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