Pflanzen richtig düngen: wissenswerte Regeln und praktische Hinweise

Mit den richtigen Nährstoffen können Pflanzen optimal gedeihen. Es ist wichtig, den Boden feucht zu halten, wenn man Dünger verwendet. Dadurch werden Pflanzen gestärkt und bestehende Schädigungen können behoben werden. Über- oder Unterversorgung kann zu Wachstumsstörungen und erhöhter Krankheitsanfälligkeit führen. Dünger, richtig und in angemessener Menge angewendet, führt zu raschem Wachstum und gesundem Gedeihen. Wir erläutern, worauf beim richtigen Düngen zu achten ist.

Blume Schaufel Erde
Türen und Schubladen: Beide haben ihre Vorteile

Inhalt: Pflanzen richtig düngen

1. Gibt es verschiedene Typen von Düngemitteln?

Es gibt eine große Auswahl an Düngemitteln, einschließlich organischer und mineralischer sowie spezialisierter Dünger in flüssiger oder festen Formen. Hier ist ein Überblick über die verschiedenen Pflanzendünger und wie sie am besten eingesetzt werden können.

1.1. Organische Dünger

Wie wäre es, wenn Sie Ihre Pflanzen auf eine natürliche und einfache Art und Weise düngen? Organischer Dünger wie Guano, Hornmehl und Co. besteht aus natürlichem Material, in dem die notwendigen Nährstoffe für Pflanzen bereits enthalten sind. Wenn solch ein Dünger auf den Boden aufgetragen wird, finden genau die Prozesse statt, die auch in der Natur die Bereitstellung von Nährstoffen gewährleisten. Durch den Einsatz von Bodenorganismen werden Nährstoffüberschüsse erzeugt, die von den Pflanzen aufgenommen werden können. Außerdem werden nach dem Tod der Mikroorganismen weitere Nährstoffe freigesetzt. Die Materialien werden schließlich in molekulare Bausteine zerlegt, was zur Bildung von komplexen „Humusmolekülen“ führt, den sogenannten Huminsäuren. Diese bilden die Basis für fruchtbaren Bodenhumus. 

Die Verwendung von organisch-basierten Düngemitteln bringt Ihnen viele Vorteile:

  • Sie fördern das Bodenleben, das zu einem gut strukturierten, locker und gut belüfteten Boden führt, der die Nährstoffaufnahme der Pflanzen erleichtert.
  •  Ferner kann durch die Herstellung von Humus Wasser und Nährstoffe gespeichert werden, was einer Überdüngung vorbeugt und gleichzeitig als Reserve für die Pflanzen bereitsteht.
  • Organische Düngemittel haben eine natürliche Langzeitwirkung und verlangen nur ein bis zwei Gaben pro Jahr.
  • Zudem sind sie umweltschonend, da sie bei der Herstellung weniger Energie und Ressourcen verbrauchen als mineralische Düngemittel. 
  • Organisch-mineralische Düngemittel bieten darüber hinaus den Vorteil einer schnellen Wirkung und gleichzeitiger Bodenpflege.

Hauptmerkmal:

Organische Dünger liefern langfristig Nährstoffe und fördern das Bodenleben.

1.2. Mineraldünger     

Mit mineralischen Düngern können Sie schnell auf einen akuten Nährstoffmangel reagieren. Diese Dünger sind industriell hergestellte Salze, die Nährstoffe enthalten. Die Nährstoffe werden durch Wasser gelöst und stehen den Pflanzen sofort zur Verfügung. Sie sind in Form von Granulaten oder Pulver erhältlich, die ausgestreut werden können, oder als Flüssigdünger.

Ein Nachteil von mineralischen Düngern ist, dass sie sich nach längeren Regenfällen aus dem Boden auswaschen und sich im Grundwasser ansammeln können, was das Wasser versalzen kann. Überdüngung kann auch auftreten, wenn der Dünger ungleichmäßig ausgestreut wird. Um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten, kann ein Streuwagen verwendet werden, aber Sie müssen darauf achten, dass keine Stelle doppelt mit Dünger versorgt wird.

Hauptmerkmal:

Mineraldünger wirken rasch, aber nur kurz.

1.3. Flüssigdünger

Hierbei handelt es sich um normalen Dünger wie oben beschrieben, der in flüssiger Form vorliegt. Flüssigdünger wird gerne im Bereich der Zimmerpflanzen für die regelmäßige Nährstoffversorgung eingesetzt.

2. Die Hauptinhaltsstoffe vom Dünger

2.1. NPK Dünger

Die drei Buchstaben NPK stehen für die chemischen Elemente Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Diese sind wichtige Makronährstoffe, die von Pflanzen für ihr Wachstum und Überleben benötigt werden. NPK-Dünger sind Düngemittel, die mindestens diese drei Nährstoffe enthalten. Einige NPK-Dünger enthalten auch zusätzliche Makronährstoffe wie Calcium (Ca), Magnesium (Mg) und Schwefel (S), um das Wachstum der Pflanzen noch weiter zu fördern.

2.2. Stickstoff fürs Wachstum

Mit einfachen Worten beschrieben: Eine gute Menge Stickstoff ist das Fundament für das Wachstum aller Pflanzen. Ist genug davon vorhanden, wird dein Rasen schneller wachsen und eine prächtige, tiefgrüne Farbe entwickeln. Dies gilt nicht nur für das Wachstum nach oben, sondern auch für das Wurzelwerk. Außerdem wird die Widerstandsfähigkeit durch Stickstoff gestärkt, was deinem Rasen hilft, auch bei größeren Belastungen, wie einer Grillfeier, bestehen zu können.

2.3. Phosphor für die Blütenbildung

Phosphor macht die Blumen schön :-)

2.4. Kalium für die Festigkeit

Kalium macht das Pflanzengewebe fest. So bekommt Kalium im Herbst eine kaliumbetonte Düngung, damit er mit festem Gewebe in den Winter gehen kann.

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3. Von Vielfraßen und Wenigessern

Pflanzen brauchen spezifisch abgestimmte Dünger, um optimal gedeihen zu können.

Zu wenig kann dazu führen, dass das Wachstum geschmälert wird und die Ernte weniger ertragreich wird. Zu viel Nährstoffe machen das Gewebe weich und die Pflanze kann bei Windböen einfacher umfallen. Sie ist zudem anfälliger gegen Krankheiten und Schädlinge.

Es gibt unterschiedliche Arten von Zehrern unter den Gemüse- und Zierpflanzen, von Schwachzehrern bis zu Starkzehrern.

  • Schwachzehrer: Für Kräuter, Erbsen und Radieschen reichen wenige Nährstoffe,
  • während Mittelzehrer wie Erdbeeren, Kohlrabi und Karotten etwas mehr benötigen.
  • Starkzehrer: Tomaten, Gurken, Kürbis und Kohl sind die Starkzehrer, die die meisten Nährstoffe benötigen.

Informieren Sie sich vor dem Kauf über die speziellen Anforderungen an die Pflanze und passen Sie die Düngung dementsprechend an. Die Verpackungen auf dem Düngemittel enthalten jeweils die Dosierhinweise.

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4. Was bei der Auswahl von Dünger zu berücksichtigen ist

Es lohnt sich, vor dem Kauf von Düngern ein paar Überlegungen anzustellen, um den besten Dünger für Sie zu finden.

4.1. Bodentest ist essenziell

Viele der Pflanzennährstoffe, die den Boden ausmachen, werden bei dessen Verwitterung freigesetzt. Allerdings kann man nicht direkt sehen, welche Nährstoffe im Boden vorhanden sind, weswegen eine Bodenuntersuchung die Basis für die Auswahl eines passenden Düngers darstellt. Auf den Verpackungen der Düngerarten finden Sie die passende Erde zu dem Dünger.

4.2. Preis und Anwendung

 In vielen Fällen ist es preislich vorteilhaft, eine größere Packungsgröße zu wählen. Da Dünger sich normalerweise problemlos trocken, kühl und dunkel lagern lassen, können Sie den Dünger über eine längere Zeitspanne verwenden. Einige Spezialdünger wie Bittersalz (Magnesiumsulfat) und Eisensulfat werden jedoch nur in geringen Mengen benötigt.

Gartenarbeit kann eine Quelle der Freude sein, aber manchmal kann die Pflanzenernährung zu einem Ärgernis werden. Daher ist es wichtig, die Eigenschaften von Düngern zu berücksichtigen: Granulierte oder pelletierte Dünger stauben nicht und sind einfacher zu handhaben. Tierfreie organische Dünger riechen weniger als solche aus gemahlenen tierischen Rohstoffen. Mineralische Düngesalze sollten Sie immer mit Handschuhen anwenden und dürfen nicht auf Pflasterflächen landen, da sie dort zu Flecken führen können.

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5. Allgemeine Dünge-Regeln: Zusammenfassung

Wenn Sie sich an diese allgemeinen Regeln halten, steht einer erfolgreichen Düngung nichts mehr im Wege:

  • Füttern Sie Ihre Pflanzen dem Bedarf entsprechend und lernen Sie dazu, welche Anforderungen Ihre Gewächse haben und wie es um den Zustand Ihres Bodens bestellt ist.
  • Fördern Sie das Pflanzenwachstum, indem Sie auf organische Langzeitdünger setzen – der Boden ist schließlich ein entscheidender Faktor. Wenn möglich, verzichten Sie auf chemische Dünger und greifen Sie lieber zu Bio Dünger.
  • Gebt den Dünger morgens oder abends aus und bewahrt den dann gedüngten Boden in einem schönen, feuchten Zustand.

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6. Video: Der Dünger-Coach

Im folgenden Video erläutert der Gärtnerfreund alles Wichtige rund um den Dünger für den Garten.

Länge: 12 Minuten

Youtube-Video

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7. Ergänzung oder Frage von dir?

Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?

Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

 

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