Hausbau – welche Extras lohnen sich?

Die heutigen Kosten für Hausbau und Grundstücke machen das Eigenheim zu einem Traum, der für viele in der Ferne liegt. Für die meisten ist er nur mit einem Kredit umsetzbar. Deshalb versuchen Hausbauer Einsparmöglichkeiten beim Hausbau zu finden.

Wer jedoch an der falschen Stelle spart, verpasst entweder Chancen, die sich später lohnen, oder muss für Austausch und Abzüge auf lange Sicht gesehen mehr ausgeben als eigentlich notwendig.

Welche Extras, die man beim Hausbau einsparen kann, lohnen sich im Laufe der Zeit besonders? ► Wärmepumpe ► Gründach ► Wäscheschacht ► und Co.

Haus am Schluesselanhaenger

Inhalt: Hausbau – welche Extras lohnen sich?

 

1. Extrakosten beim Hausbau: heute Sparen, morgen Zahlen?

Der Impuls, bei den Kosten fürs Hausbauen an allen Ecken Geld einzusparen, ist logisch. Wenn du dir mit Zinsen Geld bei der Bank leihst, reduzieren sich so die Schulden, die du an diese zurückzahlen musst. Allerdings kann es sich auch rächen, wenn du zu knausrig bist.

  • Baust du günstige Bauteile wie Türen mit der Absicht ein, sie später auszutauschen, zahlst du für die doppelten Türen und das Anheuern von Handwerksfirmen mehr. So sparst du vielleicht akut bei dem Hausbau und der hohen finanziellen Belastung, aber zahlst zusammengerechnet am Ende doppelt.
  • Das Sparen lohnt sich vor allem dann nicht, wenn es um Dinge geht, die im Gebrauch dauerhaft Geld kosten, wie das Heizsystem. Anschaffungen wie eine Wärmepumpe oder Solarzellen sind teuer, wenn du sie einbauen lässt, aber sparen durch ihre Energieeffizienz auf lange Sicht gesehen Kosten ein.
  • Andere Extras, die du bereits beim Hausbau einplanen kannst, sind schlechtweg praktisch und reduzieren Hausarbeit und Stress und können sich deshalb lohnen, auch wenn sie bei der Anschaffung die finanzielle Belastung steigern.

2. Diese Extras lohnen sich beim Hausbau

Es gibt Extras, die du beim Hausbau einplanen kannst, die nur Spielereien sind. Andere Sonderausgaben lohnen sich dafür umso mehr und können sogar den Wert des Hauses steigern, falls du es in Zukunft verkaufen möchtest.

Welche Extras gibt es für den Hausbau und über welche solltest du bei der Planung nachdenken?

2.1. Ressourcen Sparen

Es gibt viele Sonderausgaben, die du für besonders hochwertige und komplexe Technologien ausgeben kannst, die besonders effizient arbeiten. Das Gute an diesen Extras: Sie werden im Rahmen von energieeffizientem Bauen und Sanieren in vielen Fällen durch die KfW-Bank gefördert.

Zu diesen gehören:

Solarzellen

Mit einer Photovoltaikanlage erzeugst du in Zukunft deinen eigenen Strom. Dadurch schonst du nicht nur die Umwelt, da du CO₂ einsparst. Du reduzierst auch die Kosten, die du für den Stromverbrauch im Laufe der Jahre zahlen müsstest.

Richtig lohnen sich die Photovoltaikanlagen vor allem, wenn die passende Ausrichtung zu dem Sonnenschein möglich ist. Zu empfehlen ist zudem eine Solarthermie, durch die mit dem Solarstrom Warmwasser erzeugt wird.

Für eine Dachfläche von 96 m2 kannst du die Ausgaben und Einnahmen für die Installation und den Betrieb miteinander verrechnen, um zu erkennen, ob sich die Anlage lohnt. Diese Beispielrechnung erreicht einen Überschuss von 61.264 € im Laufe der ersten 20 Betriebsjahre und eine Reduzierung von CO₂-Ausstoß von 236.985 kg.

Photovoltaik-Rechner
Photovoltaik-Rechner

Dieser Rechner beantwortet dir 4 Fragen:

  1. Wie rentiert sich meine Solaranlage bei Eigenverbrauch, bei Volleinspeisung, mit/ohne Speicher?
  2. Sollte ich einen Teil des von mir produzierten Stromes selbst verbrauchen oder eher alles einspeisen?
  3. Wenn ich einen Teil selbst verbrauche: Lohnt sich ein Stromspeicher?
  4. Wenn sich ein Stromspeicher lohnt: was darf er kosten?
Grundangaben
Dein Stromverbrauch pro Jahr* kWh
Jährliche Stromproduktion deiner Photovoltaik-Anlage* kWh
Anteil eigenproduzierter Strom an meinem Stromverbrauch ...
... ohne Speicher
Diesen Prozentsatz meines Stromverbrauches kann ich durch meine PV-Anlage abdecken. Diese Werte sind von deiner individuellen Situation abhängig: hast du ein E-Auto? Verbrauchst du viel Strom am Abend? Wenn kein Speicher und keine Wärmepumpe angeschlossen ist, werden im Durchschnitt um die 30 % des Eigenverbrauchs durch Photovoltaik gedeckt. Ein Speicher kann diesen Wert auf 50 bis 80 % (und darüber hinaus) steigern. Diese Werte erfährst du von deinem Elektriker bzw. Installateur deiner Solaranlage, du kannst die Prozentsätze auch einfach selber schätzen.
%
... mit Speicher %
Aktuelle Vergütung
Vergütung bei teilweise Selbstverbrauch*
Trage hier aktuelle Vergütungen ein, wenn die Vorgaben in deiner Situation abweichen.
Cent
Vergütung bei Volleinspeisung* Cent
Zum Stromspeicher
Lebensdauer Stromspeicher*
Hinweis: Auch wenn du gar keinen Speicher planst, kannst du die Vorgabewerte so belassen.
Wie lange (Lebensdauer vermutlich 10 bis 15 Jahre, eventuell einige Jahre länger) wirst du den Stromspeicher nutzen können?
Jahre
Eigenverbrauch des Stromspeichers*
Einen kleinen Teil des eingespeisten Stromes verbraucht der Speicher selbst (Betriebskosten, Verlust ...). Realistische Schätzungen dürften zwischen 5 und 20 % des gespeicherten Stromes liegen.
%
Stromkosten Netzanbieter
Strompreis*
Dein Strompreis pro kWh, den du an deinen Stromversorger zahlst.
Cent
 
* = notwendig zur Berechnung

Erdwärmepumpe

Die Wärmepumpe ist ein Heizsystem, das ohne fossile Brennstoffe funktioniert. Ein gut gedämmtes Haus kann durch das System auch im Winter andere Heizungsanlagen komplett ersetzen.

Die Wärmepumpen sammeln Wärme, die im Erdreich, in Wasser oder Luft gespeichert ist, und transportieren sie in das Haus. Das ist bereits bei wenigen Grad über null effektiv. Die Wärmepumpe kann aber auch dazu genutzt werden, um in weniger gut gedämmten Gebäuden ein anderes Heizsystem zu unterstützen.

Investitionen wie die Wärmepumpe erscheinen auf den ersten Blick teuer. Die Heizkosten lassen sich hier aber für ein Einfamilienhaus mit 16.000 kWh Wärmebedarf und 150 m2 auf 570 € im Jahr reduzieren.

Durch diese Heizkostenersparnis von bis zu 70 % weniger als bei einer veralteten Ölheizung rentiert sich der Anschaffungspreis für die komplette Anlage von 16.000 € bis 20.000 € schnell.

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung saugen verbrauchte Luft aus dem Wohnraum und ersetzen sie mit Frischluft von außen. Dabei gewinnen sie aus der Abluft Wärme, die bei Bedarf im ganzen Haus verteilt wird. Höchstens 10 % der Wärme in den Heizperioden wird elektrisch erzeugt.

Dieses System kann wie die Wärmepumpe Heizkörper in dem Haus vollkommen ersetzen. Für die Warmwasserversorgung bietet sich dabei die Kombination mit einer Solaranlage an.

Wasserspeicher

Eine Regenwassernutzungsanlage kann im Garten installiert werden, um das Regenwasser zu sammeln und für den eigenen Gebrauch nutzen zu können. Damit kannst du nicht nur Gießen, sondern auch Toilettenspülungen und die Waschmaschine versorgen.

Je nach Wassergebühren können damit 160 bis 200 € im Jahr für einen Vier-Personen-Haushalt eingespart werden. Bis zu 300 € Ersparnis sind möglich, wenn für das genutzte Regenwasser keine Abwassergebühren erhoben werden. Die Anschaffung des Tanks kostet mit Einbau zwischen 2.500 und 5.000 €, je nach Eigenleistung und Größe des Tanks.

Beitrag: Regenwassertank

Image

Der Regenwassertank ist das Kernstück jeder Regennutzungsanlage. Das Regenwasser, das auf die angeschlossenen Dachflächen trifft, wird über einen Filter im Speicher gesammelt und gelagert.

Durch eine beruhigte Zuführung des Regenwassers können sich Schmutzstoffe, die vorher nicht gefiltert werden konnten am Boden des Speichers absetzen (Sedimentation), was zu einer Qualitätsverbesserung des Wassers führt.

Um, z. B. bei starken Regenfällen, ein Überlaufen des Regentanks zu verhindern, muss der Tank mit einem Überlauf ausgestattet sein, der zum Kanal führt oder besser noch zu einem Versickerungssystem. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Überlauf gegen Rückstau, Kanalgase und Tiere gesichert ist.

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Gründach

In einem ähnlichen Sinne hilfreich ist auch ein Gründach. Wenn dein Dach mit Pflanzen bedeckt wird, wirkt sich das positiv auf die Hitzeentwicklung in deinem Haus aus. Zudem kann der Bewuchs zu einem wichtigen Lebensraum für Insekten wie Bienen werden, die Luft filtern und als Schallschutz fungieren.

So musst du weniger Geld für eine Klimaanlage ausgeben und schonst zeitgleich die Umwelt.

2.2. Praktische Extras

Andere Extras lohnen sich weniger aufgrund der Kostenersparnis im Laufe der Jahre – sie erleichtern vielmehr dein Leben. Das macht diese Extras weniger notwendig, aber je nach Bedarf dennoch lohnend:

Elektronische Rollladen

Bei elektronischen Rollläden kannst du bereits an die Zukunft denken, wenn man gebrechlicher wird, oder dich jetzt bei körperlichen Einschränkungen entlasten. Die Rollladenheber lohnen sich dann vor allem bei besonders großen Fensterflächen.

Da die elektrischen Rollläden häufig programmiert werden können, kannst du so den Licht- und Wärmeeinfall in deinem Haus automatisiert steuern und auch im Urlaub dafür sorgen, dass das Haus bewohnt wirkt und Pflanzen im Innenraum Licht erhalten.

Wäscheschacht

Durch den Wäscheschacht wird das mühsame Zusammensammeln von Wäsche im ganzen Haus vor jedem Waschgang abgeschafft, wenn deine Waschmaschine im Keller oder auf der untersten Etage steht.

Zudem sparst du damit den Platz, den Wäschekörbe einnehmen würden, und musst diese nicht hoch- und runtertragen.

Elektrische Anschlüsse

Egal, wie viele Anschlüsse und Steckdosen ein Haus hat, man kommt oft doch in die Situation, genau dort keine Steckdose zu finden, wo sie gerade praktisch wäre. Beim Hausbau lohnt es sich deshalb mit Anschlüssen für Strom, TV, Telefon und Internetzugang großzügig zu sein.

Zentrales Staubsaugersystem

Bei dem zentralen Staubsaugersystem wird beispielsweise in einem Kellerraum eine Staubsaugeranlage aufgebaut, die über die Wände und lange Schläuche mit jedem Stockwerk und/oder Zimmer verbunden wird.

So hast du in jedem Raum den Anschluss für einen Schlauch, statt eigenhändig einen Staubsauger durch das ganze Haus bewegen zu müssen.

3. Fazit

Es lohnt sich nicht immer, beim Hausbau an allen Ecken zu sparen. Insbesondere wenn es um Anschaffungen geht, die in der Nutzung über die Jahre Geld und Ressourcen sparen, solltest du über die höhere finanzielle Belastung bei dem Hausbau nachdenken. Viele dieser Ausgaben werden zudem durch Fördergelder für den Umweltschutz unterstützt und werden damit noch wirtschaftlicher.

Andere Extras dienen eher dazu, deinen Alltag zu erleichtern, und können sich aufgrund des reduzierten Arbeitsaufwands und Zeitverlusts lohnen, wenn du den Bedarf dafür hast.

4. Ergänzungen und Fragen von Lesern

Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?

Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

 

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5. Weiterlesen

5.1.

Hausbau Kosten: Was kostet ein Hausbau?

Ein Hausbau ist mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden. Dabei setzten sich die Kosten aus vielen unterschiedlichen Blöcken zusammen, die vielen Hausherren zu Beginn noch gar nicht bekannt sind und wo es hin und wieder zu Überraschungen kommen kann.

Wie sich die Kosten grundsätzlich zusammensetzen und in welcher Höhe diese jeweils zu erwarten sind, zeigt dieser Artikel auf ► entscheidende Kostenfaktoren bei den Gewerken ► Hauskosten-Rechner zur eigenen Kalkulation ► Finanzierungstipps ► Kostentreiber ► Einsparmöglichkeiten

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5.2.

Sparen beim Fertighaus: von Eigenleistung, Ausstattung und Ausbaureserve

In einer Welt, in der die Kosten für den Hausbau stetig steigen, bieten Fertighäuser eine attraktive Alternative für angehende Hausbesitzer, die sowohl Zeit als auch Geld sparen möchten. Dieser umfassende Leitfaden beleuchtet verschiedene Strategien, um beim Bau eines Fertighauses in Deutschland effektiv Kosten zu senken, ohne dabei Qualität und Wohnkomfort zu opfern. Von der Auswahl des Grundstücks über die Planung und Ausführung bis hin zur Nachhaltigkeit und langfristigen Wartung – entdecke, wie du dein Traumhaus realisieren kannst, ohne dein Budget zu sprengen.

Wir durchleuchten die Bereiche beim Fertighaus, bei denen gespart werden kann ► Eigenleistung und wenn ja, wo? ► Ausbaureserve ► Sinnvolle Ausstattungsbeschränkungen ► Welche Räume brauche ich wirklich? ► Wertig aber günstig: Materialien

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5.3.

Stromspeicher Kosten: Wann amortisiert sich ein Stromspeicher?

Der Kauf einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) ist ein Schritt in Richtung Autarkie. Doch ohne einen Speicher nützt der selbst produzierte Strom nur in der Menge, in der er tatsächlich unmittelbar verbraucht wird. Produzierte Überschüsse werden zu einem geringen Preis abgegeben und fließen in die öffentliche Stromversorgung. Für den Erzeuger, in dem Fall für den Hauseigentümer mit eigener PV-Anlage, ergibt sich daraus ein geringerer Ertrag aus seiner PV-Anlage.

Hier erfährst du, wie sich deine grüne Orientierung noch besser auszahlen kann und ab wann sich ein Stromspeicher wirklich lohnt. ► Stromspeicher-Rechner zur Amortisierungsdauer ► Kosten für 5 kw, 10 kw und mehr ► Stromausfall-Rechner ► Generelle Tipps: für welche Haushalte lohnt der Speicher?

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5.4.

gartengestaltung kosten euro weg 564

Gartengestaltung-Kosten: Einschätzen, Faustformel, Spartipps

Viele Gartenbesitzer nehmen irgendwann eine Umgestaltung ihrer Grünflächen in Angriff. Natürlich wollen die meisten Menschen die Kosten so gering wie möglich halten. Wie Sie die Ausgaben eindämmen und dabei trotzdem einen seriösen Anbieter finden, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Mit diesen Kosten ist zu rechnen ► Faustformel ► Kostenfaktoren im Überblick ► Einsparmöglichkeiten ► Anbieter vergleichen

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