Brandschutzmaßnahmen im Haushalt – die 3 Bereiche

Ein Brand kann verheerende Folgen für die Bewohner eines Einfamilienhauses oder einer Wohnung haben. Die Palette reicht dabei vom Verlust persönlich wertvoller Gegenstände über gesundheitliche Langzeitbeschwerden bis zum eigenen Tod oder dem von nahen Familienangehörigen. Bei einer entsprechenden Versicherung ist zumindest der finanzielle Schaden gedeckt. Dennoch ist es wichtig, sich für den Fall der Fälle zu rüsten und rechtzeitig entsprechende Brandschutzmaßnahmen im Haushalt zu treffen.

Brandschutzmaßnahmen im Haushalt

Die einzelnen Maßnahmen können dabei in die folgenden Phasen unterteilt werden:

  • Maßnahmen zur Vorbeugung vor einem Feuer
  • Maßnahmen zur Warnung im Brandfall
  • Maßnahmen zur Bekämpfung eines Feuers im Brandfall

Um den Schaden so gering wie möglich zu halten beziehungsweise gar nicht erst entstehen zu lassen, können in jeder dieser Phasen unterschiedliche Aktivitäten und Brandschutztechnik gesetzt werden.

Inhalt: Brandschutzmaßnahmen im Haushalt

Punkt 1

1. Maßnahmen zur Vorbeugung vor einem Feuer

Jährlich brennt es rund 200.000 Male hierzulande und meistens bricht das Feuer dabei in Privathaushalten aus. Der vorbeugende Brandschutz nimmt eine sehr wichtige Rolle ein, wenn es darum geht, den Ausbruch eines Brandes zu verhindern.

Bei einer Mietwohnung besteht dabei jedoch auch eine gewisse Abhängigkeit zum Vermieter beziehungsweise Eigentümer des jeweiligen Gebäudes. Beim eigenen Einfamilienhaus kann jedoch jeder selbst dafür sorgen, dass schon beim Bau brandhemmende Materialen zum Einsatz kommen, die im Brandfall die schnelle Ausbreitung des Feuers verhindern können.

Damit Feuer entstehen kann, sind drei Dinge erforderlich:

  1. Eine Zündquelle,
  2. ein brennbarer Stoff und
  3. Luft.

Erst wenn alle diese drei Stoffe sowohl zeitlich als auch räumlich zusammentreffen, entsteht das sogenannte Verbrennungsdreieck und es kommt zu einem Brand.

Deshalb ist es erforderlich, den möglichen Gefahrenquellen in der eigenen Wohnung genau auf den Grund zu gehen.

1.1. Zündquelle

Als Zündquelle kommen dabei die unterschiedlichsten Gegenstände in Frage:

  • Feuerzeuge oder Streichhölzer
  • Offenes Feuer vom Grill (auf dem Balkon oder auf der Terrasse) oder dem Kamin
  • Elektrische Geräte, die überhitzen oder mit denen fahrlässig umgegangen wird. Dazu zählen vor allem der Elektroherd, der Toaster oder der Wasserkocher.
  • Überlastete Elektroverteilerstecker

1.2. Brennbare Stoffe

Während die Zündquellen noch recht überschaubar sind, sind die meisten Haushalte übersät von brennbaren Stoffen. In der Weihnachtszeit sind vor allem der Adventskranz oder der Weihnachtsbaum häufige Auslöser für einen Brand. Ganzjährig lauern die folgenden Gefahren:

  • Reinigungsmittel oder andere leicht brennbare Flüssigkeiten
  • Öle und Fette in der Küche
  • Zeitungen und Zeitschriften
  • Zigaretten

1.3. Luft

Gegen die Luft kann hingegen nur sehr wenig unternommen werden. Bei der Brandbekämpfung wird mit einigen Maßnahmen dem Feuer die Luft entzogen, dazu unten mehr.

1.4. Gängige Ratschläge

Standardempfehlungen zur Vorbeugung eines Feuers

Wichtig ist es, schon im Vorfeld darauf zu achten, dass die Zündquellen nicht oder nur kontrolliert mit den brennbaren Stoffen in Berührung kommen.

  • Dazu gehört beispielsweise, Feuerzeuge und Streichhölzer so aufzubewahren, dass sie für die Kinder unerreichbar sind.
  • Elektrogeräte sollten so aufgestellt werden, dass sie gut belüftet werden.
  • Smartphone und Co. sollten beim Aufladen auf einer feuerfesten Unterlage stehen.
  • Der Kamin sollte mit einer entsprechenden Brandschutzdämmung versehen werden.
  • Beim Kochen sollte die Küche nach Möglichkeit niemals gleichzeitig von allen Personen verlassen werden. Denn Öle und Fette können sich innerhalb von Sekunden entzünden und ganz schnell auch die Küchenmöbel und den Elektroherd in Brand setzen.
  • Vor dem Verlassen der Wohnung sollten alle Elektrogeräte und Feuerstellen noch einmal überprüft werden.
  • Wenn die elektronischen Geräte nicht in Verwendung sind, sollten sie vom Strom getrennt werden, um keinen Kurzschluss zu riskieren. Auch Ladegeräte!
  • Staub kann ebenfalls zur Gefahr werden. Deshalb ist es wichtig, die Lüftungsgitter von Heizungsanlagen, die Rückseite des Kühlschranks oder der Waschmaschine und alle anderen Plätze, wo sich der Staub durch Überhitzung entzünden könnte, regelmäßig zu beseitigen. Das funktioniert in der Regel ganz einfach mit einem entsprechenden Aufsatz für den Staubsauger.

 Punkt 2

2. Maßnahmen zur Warnung im Brandfall: der Rauchwarnmelder

2.1. Bestimmungen

Das Um und Auf (österreichisch: die Hauptsache, das Wesentliche), um im Falle eines Feuers gewarnt zu werden, sind Rauchwarnmelder. Bei Neu- und Umbauten gibt es mittlerweile in allen Bundesländern eine gesetzliche Pflicht zur Installation und regelmäßigen Wartung von Rauchmeldern.

Damit ist es mit der Einheitlichkeit aber schon vorbei. Denn in neun Bundesländern ist der Mieter für die Pflege und Prüfung der Rauchmelder verantwortlich, in den anderen sieben Bundesländern der Eigentümer. Doch unabhängig davon, ob der Vermieter seiner gesetzlichen Pflicht nachkommt, ist die Anbringung von Rauchmeldern im eigenen Interesse.

2.2. Anbringung

Dabei sollten das Schlafzimmer, das Wohnzimmer, das Kinderzimmer sowie alle Flure, die als Rettungswege dienen (in der Regel das Vorzimmer), mit Rauchmeldern ausgestattet werden. In den meisten Fällen sind also drei bis fünf Rauchmelder in der Wohnung völlig ausreichend. Küche und Bad können ausgespart werden, ansonsten ist es jedoch empfehlenswert, alle Wohnräume mit einem Rauchmelder auszustatten.

Qualitativ hochwertige Geräte gibt es bereits ab 20 Euro in Baumärkten und zahlreichen Online-Shops zu kaufen. In den meisten Fällen werden sie gleich mit einer Langzeit-Batterie ausgeliefert, die mindestens zehn Jahre hält. Da lohnt es sich im Zweifelsfall, selbst zu investieren und für seine eigene Sicherheit zu sorgen, sollte sich ein verantwortungsloser Mieter oder Eigentümer querstellen.

Die Rauchmelder sollten so angebracht werden, dass diese in einem Umkreis von etwa einem halben Meter frei von Hindernissen wie Wänden oder Einrichtungsgegenständen sind.

2.3. Funktionsprüfung

Grundsätzlich sind Rauchmelder zwar wartungsfrei, dennoch sollten sie in regelmäßigen Abständen auf ihre Funktionstauglichkeit überprüft werden. Die Prüfung erfolgt dabei in wenigen einfachen Schritten:

  1. Zunächst wird die Prüftaste am Rauchmelder gedrückt. Falls kein Signalton ertönt, ist die Funktion gestört. In diesem Fall sollte zunächst einmal die Batterie ausgetauscht und der Funktionstest wiederholt werden. Ist dann wieder kein Ton zu hören, sollte gleich der komplette Rauchmelder getauscht werden.
  2. Danach sollte das Gerät von Staub, Insekten und anderen Fremdkörpern befreit werden. Ist der Rauchmelder stark beschädigt, sollte er ebenfalls gleich getauscht werden. Grundsätzlich haben die Geräte ein Ablaufdatum, dass nicht überschritten werden sollte. Bei den meisten Rauchmeldern ist dieses auf der Rückseite angebracht. Spätestens nach zehn Jahren sollten die Rauchmelder generell ausgetauscht werden.

2.4. Fehlalarm?

Sollte der Rauchmelder einen Alarm auslösen, gilt es, der Ursache unmittelbar auf den Grund zu gehen. Handelt es sich dabei um einen Fehlalarm, etwa durch die Rauchentwicklung in der Küche während des Kochens, kann der Alarm ganz einfach deaktiviert werden, indem die Taste am Brandmelder für mehrere Sekunden gedrückt wird.

 Punkt 3

3. Maßnahmen zur Bekämpfung eines Feuers im Brandfall

Sollte es trotz aller Vorkehrungen trotzdem zu einem Feuer in den eigenen vier Wänden kommen, kann das richtige Verhalten über Leben und Tod entscheiden. Einige der jährlich rund 600 Todesopfer bei deutschen Bränden hätten wohl überlebt, wenn sie gewusst hätten, was sie tun müssen.

3.1. Brandmeldung

Zunächst einmal gilt es, die Ruhe zu bewahren. Ist das Feuer bereits so weit außer Kontrolle, dass es nicht mehr selbst gelöscht werden kann, ist unmittelbar die Feuerwehr unter der Rufnummer 112 zu verständigen.

Dabei ist es wichtig, die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Wer ruft an? (Eigener Name)
  • Wo brennt es? (Genaue Adresse inklusive Bekanntgabe des Stockwerks)
  • Was brennt? (Das ganze Haus, ein Zimmer, der Dachboden, …)
  • Befinden sich noch Menschen im Gebäude?

3.2. Selber löschen?

Sollte es sich um ein noch kleines Feuer handeln, kann versucht werden, den Brand selbst mit einem Feuerlöscher in den Griff zu bekommen. Wichtig dabei ist, immer in Windrichtung zu arbeiten, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreiten kann. Darüber hinaus ist es von Vorteil, den Brandherd von unten nach oben zu bearbeiten und nicht von oben in die Flamme zu sprühen.

Video: Tipps für den Einsatz eines Feuerlöschers

Länge: 2 Minuten

Youtube-Video

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Wenn sich das Feuer ausbreitet, sollte es mit mehreren Löschern gleichzeitig bearbeitet werden.

Auf die Verwendung von Löschdecken sollte nach Möglichkeit verzichtet werden. Laut einem Test der Stiftung Warentest stellen diese keine geeignet Methode zum Löschen von Bränden dar und bringen die Löschenden sogar noch zusätzlich in Gefahr.

3.3. In Sicherheit bringen

Es bringt aber nichts, den Helden zu spielen. Bei einer unkontrollierten Ausbreitung ist es wichtig, rechtzeitig das Gebäude zu verlassen, bevor dazu eventuell keine Chance mehr besteht.

Nach Möglichkeit sollten vor dem Verlassen des Gebäudes noch die Fenster und Türen geschlossen werden, damit sich der Rauch nicht weiter ausbreiten kann. Zusätzlich sollte ein nasses Tuch befeuchtet und bei der Flucht vor den Mund gehalten werden, um das Atmen zu erleichtern. Trotzdem sollte das Gebäude so schnell wie möglich verlassen werden, denn die gefährlichen Gase und Dämpfe können sonst schnell zu einer lebensbedrohlichen Rauchgasvergiftung führen.

Kein Rauskommen möglich?

Ist die Lage bereits so dramatisch, dass die Wohnung nicht mehr verlassen werden kann, sollten die Spalten an den Türen und mit nassen Laken und Handtüchern verschlossen werden. Um die Feuerwehr auf sich aufmerksam machen, hilft es, große Laken zum Fenster hinauszuhängen, um auf sich aufmerksam zu machen.

3.4. Videotipps zu Verhalten im Brandfall von der Feuerwehr

Länge: 5 Minuten

Youtube-Video

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Punkt 4

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