Trittschalldämmung für Vinyl: Tipps für die Auswahl und die Verlegung

Pflegeleicht, beständig, große Auswahl an Designs – immer mehr Menschen wählen Vinyl als Bodenbelag. Mit der Entscheidung für das passende Modell ist es jedoch nicht getan. Ebenso wichtig ist, an eine angemessene Unterlage zu denken. Um lange Freude an dem modernen Boden zu haben und ein ruhiges Wohnambiente zu genießen, ist eine zuverlässige Trittschalldämmung für Vinyl wichtig.

Vinylboden Lichteinfall

Inhalt: Trittschalldämmung Vinyl

1. Muss ich bei einem Vinylboden eine Trittschalldämmung verlegen?

Im Vergleich zu Parkett und Laminat gilt Vinyl als leiser Bodenbelag. Dennoch kann es sinnvoll sein, eine Dämmschicht gegen Tritt- und Gehschall unter den Platten zu verlegen. Eine gute Trittschalldämmung wirkt nicht nur geräuschmindernd, sondern gleicht auch kleinere Unebenheiten aus. Bei schwimmend verlegten Böden sind die Verbindungsstellen der Platten dank der zusätzlichen Schicht besser gegen Bruch geschützt. Vor allem hochwertiger Klick-Vinylboden verdient daher eine adäquate Unterlage.

Ob eine Trittschalldämmung für den Vinylboden zwingend erforderlich ist, hängt von der Verlegeart und dem Aufbau der Vinylplatten ab. Wichtig ist, stets die Herstellerangaben zu berücksichtigen – so behält die Garantie für den Bodenbelag ihre Gültigkeit.

1.1. Art der Verlegung

Vinyl kann vollflächig verklebt oder schwimmend verlegt werden. Letzteres beschreibt eine Verlegeart, die auf zusammengesteckten Bodenplatten beruht. Häufig erfolgt dies mithilfe des praktischen Klick-Systems. Der Boden liegt auf dem Untergrund auf, was bei fehlender Dämmschicht zu dem sogenannten „Klack-Klack-Effekt“ führen kann. Eine spezielle Trittschalldämmung für Vinylboden wirkt dem entgegen.

Vollflächig verklebtes Vinyl ist mit dem Untergrund verbunden. Die Klebeschicht dient als Dämmung, sodass kaum Geräusche bei der Begehung oder anderweitigen Nutzung des Bodens entstehen. Hier ist eine Trittschalldämmung nicht nötig. Zu bedenken ist jedoch, dass diese Verlegeart aufwendiger im Auf- und Abbau ist als die schwimmende Variante.

1.2. Zusammensetzung der Vinylplatten

Einige Vinylplatten verfügen über eine integrierte Trittschalldämmung. Diese kann aus hochdichter Faserplatte (HDF) oder verstärktem Stone-Polymer-Composite (SPC) bestehen. Eine zusätzliche Dämmschicht ist bei diesen Exemplaren nicht nötig. Aber: Je nach geplantem Einsatzbereich sind gedämmte Modelle nicht immer eine Option. So ist ein Vinylboden mit HDF-Träger als integrierte Dämmung nicht für Feuchträume geeignet, da das Trägermaterial stark auf das Raumklima reagiert.

1.3. Video: Fehler beim Verlegen vermeiden

Länge: 14 Minuten

Youtube-Video

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2. Aus welchem Material besteht eine Vinyl-Trittschalldämmung?

Trittschalldämmung für Vinyl gibt es aus unterschiedlichen Materialien, von denen die folgenden vier zu den gängigsten Varianten gehören.

  • PU-Schwerschaum
  • Polystrol
  • Latex
  • Kork

Jedes dieser Materialien weist individuelle Vor- und Nachteile auf, die im Einzelfall abzuwägen sind. So ist Kork als natürlicher Stoff zum Beispiel gut recycelbar, während PU-Schwerschaum eine höhere Feuerfestigkeit besitzt. Polystrol bietet neben dem geräuschmindernden Effekt auch eine Wärmedämmung.

Die vier großen Gruppen unterteilen sich in weitere Materialarten mit spezieller Zusammensetzung. Weit verbreitet ist unter anderem die Trittschalldämmung aus EVA-Schaum – eine Mischung aus Ethylen und Vinylacetat mit einer gummiartigen, flüssigkeitsdichten Struktur.

Tipp: Eine Dämmung für Laminatboden unter Vinyl zu verlegen, ist nur bei entsprechender Eignung laut den Herstellerangaben sinnvoll. Besser ist, eine speziell auf Vinylboden ausgerichtete Schalldämmung zu kaufen.

3. Diese Eigenschaften sollte eine gute Trittschalldämmung aufweisen

Ein großer Vorteil von Vinylboden ist seine geringe Aufbauhöhe von wenigen Millimetern. Um diese nicht wesentlich zu überschreiten, sollte die zusätzliche Schicht ebenfalls dünn sein. Welche weiteren Aspekte bei der Auswahl der Trittschalldämmung für Vinyl wichtig sind, zeigen die folgenden Punkte.

3.1. Minderung des Trittschalls

Der Trittschall beschreibt das Geräusch, das bei der Begehung des Bodens in untenliegenden und angrenzenden Räumen zu hören ist. In mehrstöckigen Häusern sind laute Trittgeräusche ein häufiger Streitpunkt unter Nachbarn. Eine Trittschalldämmung für Vinyl sollte die Schallübertragung beim Betreten um mindestens 15 dB mindern können.

3.2. Reduzierung des Gehschalls

Mit Gehschall ist das Geräusch gemeint, das beim Begehen des Vinylbodens im Zimmer selbst zu hören ist. Eine ruhige Raumakustik ist entscheidend für hohen Wohnkomfort. Auch im Kinderzimmer ist ein geringer Gehschall wichtig, um die Kleinen nicht durch die eigenen Schritte zu wecken. Eine gute Dämmschicht reduziert das Geräusch im Raum um circa 20 %.

3.3. Geringer Wärmedurchlasswiderstand

Dieser Aspekt ist relevant, wenn das Vinyl und die Trittschalldämmung auf einer Fußbodenheizung verlegt werden sollen. Je geringer der Wärmedurchlasswiderstand ist, desto besser ist der Bodenaufbau für eine Warmwasser-Fußbodenheizung geeignet. Zusammengerechnet sollten die Dämmschicht und die Vinylplatte einen Widerstand von 0,15 m² K/W nicht überschreiten.

3.4. Ausreichende Materialdichte und hohe Druckstabilität

Massives Klick-Vinyl ist weicher als Laminat und Parkett. Entsprechend anfällig sind die Bodenplatten für einwirkenden Druck. Eine hochwertige Trittschalldämmung für massiven Klick-Vinylboden weist eine Materialdichte von mindestens 100 kg/m³ auf. Dies verhindert ein Eindrücken des Bodens und einen Bruch der Verbindungsstellen – für eine längere Lebensdauer des Vinyls.

4. Drei Tipps, um den Trittschall von Vinylboden mit der passenden Dämmung zu mindern

Neben der Auswahl der richtigen Trittschalldämmung ist es wichtig, diese ordnungsgemäß zu verlegen. Bei richtiger Vorgehensweise ist dies auch für Laien problemlos möglich. Als Hilfestellung dienen die folgenden Tipps.

4.1. 1. Den Untergrund richtig vorbereiten

Bevor die Schalldämmung verlegt werden kann, sollten die Rahmenbedingungen stimmen. Hierzu gehört, den Boden für die Verlegearbeiten vorzubereiten. Gemäß DIN 18365 für Bodenbelagarbeiten muss der Untergrund trocken, glatt, tragfähig und fest sein. Eine Möglichkeit ist, den Boden abzuschleifen und eine neue, ebenmäßige Schicht Estrich einzulassen.

4.2. 2. An die Dampfsperre denken

Bei Estrich, Gips, Beton und anderen mineralischen Untergründen ist eine feuchtigkeitsdämmende Folie wichtig. Sie wird auch als Dampfsperre bezeichnet und besteht meist aus Polyethylen (PE). Als Zwischenschicht verhindert sie, dass Feuchtigkeit vom Boden über die Trittschalldämmung in die Vinylplatten einzieht und sie beschädigt.

4.3. 3. Die richtige Seite nach oben legen

Dieser Tipp ist bei der Verlegung einer Trittschalldämmung mit Anti-Slip-Wirkung relevant. Modelle mit dieser Eigenschaft besitzen eine strukturierte Oberfläche. Durch die Noppenstruktur verrutschen die Vinylplatten nicht, was ein Aufspringen des Bodens verhindert. Damit dieser Effekt eintritt, muss die strukturierte Seite der Dämmschicht bei der Verlegung nach oben ausgerichtet sein.

Hinweis: Während sich die feuchtigkeitsdämmende PE-Folie um circa 20 cm überlappen sollte, ist ein Überlappen der Trittschalldämmung unbedingt zu verhindern. Andernfalls entstehen Unebenheiten im Vinylboden.

5. Wer gut plant, erspart sich umständliche Nacharbeiten

Schwimmend verlegtes Vinyl benötigt eine zuverlässige Trittschalldämmung, um die Geräusche beim Begehen zu mindern. Die dämmende Schicht sollte auf ebenmäßigem, sauberem und trockenem Untergrund liegen. Bei mineralischen Böden und hoher Restfeuchte sollte sich eine zusätzliche PE-Folie zwischen der Trittschalldämmung und dem Untergrund befinden.

Eine geräuschmindernde Schicht für Vinylboden nachzurüsten, ist umständlich. Sinnvoller ist es, sie bereits vor Beginn der Verlegearbeiten einzuplanen und im Idealfall zusammen mit den Bodenplatten zu bestellen. Mit einer angemessenen Trittschalldämmung ist Vinyl ein langlebiger und leiser Boden, der zu einem ruhigen Wohnambiente beiträgt.

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